Verbandsgemeindewerke investieren weiter in Wasserstrategie 2040

17. Zukunftsgespräch mit Werkleiter Michael Krämer und Bürgermeister Mike Weiland warf Blick auf Sauerthal und Weisel

Verbandsgemeindewerke investieren weiter in Wasserstrategie 2040

Gut 30 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung von Werkleiter Michael Krämer und Bürgermeister Mike Weiland zum 17. Zukunftsgespräch und informierten sich aus erster Hand über die Schwerpunkte der Wasserstrategie 2040 der Verbandsgemeindewerke Loreley für die Gemeinden Sauerthal und Weisel. Selbstverständlich betrachteten beide aber auch die Nachbargemeinden Dörscheid und Bornich, auch von dort waren interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer dabei. „Inzwischen sind es nicht mehr alleine der Klimawandel und die besondere topografische Lage mit den Rheinhöhen und den Talgemeinden, die im Bereich der Werke betrachtet werden müssen, sondern darüber hinaus auch die Energie- und Baukostenentwicklung sowie die Materialknappheit bei Baumaßnahmen und immer wieder neue behördliche Vorschriften für das bestkontrollierte Lebensmittel Wasser“, beschrieb Bürgermeister Mike Weiland gleich zu Beginn im Rahmen der Begrüßung die immer größeren Hürden, die sich sowohl bei der Wasserversorgung als auch bei der Abwasserentsorgung bemerkbar machen.

Bei 209 Kilometern Abwasserkanälen und 230 Kilometer Wasserleitungen alleine in der Verbandsgemeinde Loreley seien hier hohe Summen für die Unterhaltung, Wartung und Pflege, und immer wieder erneute Investitionen notwendig, so der Bürgermeister weiter. Gerade deshalb ist es wichtig, den Blick nicht nur auf die eigenen Anlagen, sondern auch immer wieder auf die Einrichtungen der Nachbarn zu werfen und beispielsweise mit dem neuen Hochbehälter Horstberg bei Lierschied oder dem in Planung befindlichen Hochbehälter Dachskopf die interkommunale Zusammenarbeit zu suchen, um Synergieeffekte und Einsparungen zu erzielen. „Viele Bürgerinnen und Bürger versuchen gerne immer wieder den Kostenvergleich zu Nachbarn, doch alleine schon die vorzuhaltende Infrastruktur mit Pumpwerken, Hochbehältern, Leitungsnetz und vielem mehr ist nicht annähernd miteinander vergleichbar“, betonen Werkleiter Michael Krämer und Bürgermeister Mike Weiland unisono. Umso wichtiger seien solche Angebote wie die Zukunftsgespräche, in denen man transparent über das berichten kann, was die Werke im Sinne der Menschen vorhaben.

Für viele Menschen kommt das Trinkwasser einfach so aus dem Hahn. Dass dahinter aber erhebliche und ständige Investitionen, eine riesige logistische Organisation und viele sinnvolle Überlegungen der Verbandsgemeindewerke und der Verbandsgemeindegremien stecken, um einerseits die Wasserversorgung in Zukunft möglichst sicherzustellen und andererseits die Kosten im Griff zu halten, das müsse den Menschen noch viel mehr bewusst gemacht werden.

Neben dem rund 230 Kilometer umfassenden Wasserleitungsnetz müssen in der Verbandsgemeinde Loreley beispielsweise 22 Hochbehälter, 42 Gewinnungsanlagen in Form von Quellen, Tiefbrunnen und sogar drei Stollen unterhalten werden. Es sind 13 Aufbereitungsanlagen und drei Druckerhöhungsanlagen nötig, um die rund 8700 Hausanschlüsse mit einem Volumen von etwa 620.000 Kubikmeter Wasser jährlich zu versorgen. „Seit 1972 wurden rund 38,8 Millionen Euro in den Betriebszweig Wasser investiert“, so Werkleiter Michael Krämer und er ergänzt: „Bis 2040 müssen wir etwa 34 größere Maßnahmen mit einer Investition von rund 25 Millionen Euro umsetzen, um auch weiterhin den Ansprüchen an ausreichende Quantität und vor allem auch Qualität gerecht werden zu können.“ Die immer wieder neu hinzukommenden Rechtsvorschriften leisten ihr Übriges, um Kosten nach oben zu schrauben.

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, werden dabei künftig auch die ein oder andere Quelle im Bereich Weisel und Bornich, die entweder nicht mehr ausreichend Wasser liefern oder nur noch Wasser in nicht ausreichender Qualität, sowie ein Stollen in Sauerthal außer Betrieb genommen und nur noch als Notreservoir vorgehalten. Heiße Sommer, dürre und zu trockene Zeiten machen die Planung und das Geschäft der Werke nicht einfacher, denn selbst im Winter steigt der Grundwasserspiegel kaum noch an. Viele Anlagen müssen im Laufe der Zeit erneuert werden, können aber beispielsweise alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen nur durch Neubauten ersetzt werden. Michael Krämer warf daher in seinem informativen Vortrag einen Blick auf die Historie der Werke, den Zusammenschluss der ehemaligen Verbandsgemeindewerke Braubach und Loreley, aber auch auf die aktuelle Situation der Wasserversorgung, die gut funktionierende interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbarverbandsgemeinden und der Stadt Lahnstein sowie dem RheinHunsrückWasser-Zweckverband. Er ging vor allem auf anstehende Investitionen ein: Gerade bei den Auswirkungen der Energiekrise ist es künftig mehr denn je wichtig, auf Möglichkeiten der Energieeinsparung oder autarke Energiegewinnung durch Photovoltaik bei den Anlagen der Werke zu achten. „Hier kommt das 250-Millionen-Euro-Programm des Landes gerade recht, um die eine oder andere Anlage zum Selbstversuch mit Photovoltaik auszustatten“, betont Mike Weiland. Damit könne man dazu beitragen, bei drohendem Stromausfall das System an der einen oder anderen Stelle besser aufzustellen.

„Unsere Arbeit soll zukunftsgerichtet und nachhaltig sein“, sind sich Werkleiter und Bürgermeister einig. Dabei zitierte Michael Krämer am Ende seines Vortrages den athenischen Politiker und Feldherrn Perikles, es komme nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Daher ist für die Verbandsgemeindewerke Loreley klar: „Zukunft – wird heute gemacht!“

In diesem Sinne nutzten nach dem Vortrag der beiden Referenten zahlreiche Zuhörer des Zukunftsgespräches die Gelegenheit, der Werkleitung und dem Bürgermeister Fragen zur Wasserstrategie zu stellen, die vollständig beantwortet wurden. „Wir danken allen, die die Gelegenheit des sich Informierens über die Wasserstrategie 2040 genutzt haben. Seien Sie unsere Multiplikatoren!“, so der abschließende Appell von Bürgermeister Mike Weiland und Werkleiter Michael Krämer, damit noch mehr Menschen sich gut informiert fühlen und auch weitere Zukunftsgespräche besuchen.

Pressemitteilung der VG Loreley

Foto: VG Loreley /Mike Weiland

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Datum: 16.02.2023
Rubrik: Loreley
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