Wie sehen die nächsten Meilensteine zur Alternativtrasse für den Schienengüterverkehr im Mittelrheintal aus?

Bürgermeister Mike Weiland schreibt an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing

Wie sehen die nächsten Meilensteine zur Alternativtrasse für den Schienengüterverkehr im Mittelrheintal aus?

Mit einem Schreiben hat sich Bürgermeister Mike Weiland jetzt an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing gewandt und ihn als Rheinland-Pfälzer gebeten, mehr Druck in Sachen Alternativtrasse für den Schienengüterverkehr im Mittelrheintal zu machen. „Als Rheinland-Pfälzer kennt der Bundesverkehrsminister das Mittelrheintal und die plagende Situation um den Bahnlärm. Wir wissen, dass es bis zur Realisierung einer neuen Trasse lange dauert, möchten aber auch die nächsten Meilensteine aus Berlin hören“, so Mike Weiland mit Blick auf jüngste Presseberichte zum Thema.

Vor wenigen Tagen hatte sich der Bundesverkehrsminister in verschiedenen Tageszeitungen zum Tempolimit von 50 km/h für Güterzüge im Mittelrheintal sowie zur Alternativtrasse für den Schienengüterverkehr geäußert und dabei den Forderungen aus dem Mittelrheintal, für Güterzüge auf der rechtsrheinischen Strecke ein Tempolimit von 50 km/h einzuführen, eine klare Absage erteilt, weil dies den Verkehrsfluss bremsen und in der Folge einerseits der Transportbedarf nicht gedeckt werden könnte und sich anderseits der Gütertransport von der Schiene auf die Straße verlagern würde. „Damit erteilen Sie nicht nur den geplagten Menschen, Gemeinden und Städten, den Bürgerinitiativen gegen Bahnlärm sowie der kurzfristigen Tourismusentwicklung bis zur Bundesgartenschau 2029 und zeitlich darüber hinaus bis zum Bau einer Alternativtrasse eine Absage, sondern auch der UNESCO- und ICOMOS-Kommission, die genau diese Forderung mit Blick auf den Schutz und Erhalt des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal nach deren Besuch im Mai 2022 jüngst in deren Mission-Report mit Datum von Januar 2023 sehr deutlich zum Ausdruck gebracht haben“, betont der Bürgermeister in seinem Schreiben gegenüber Dr. Wissing. Und weiter heißt es: „Ich habe noch sehr genau Ihre Forderungen gegenüber den damaligen Bundesverkehrsministern im Ohr, die Sie zu Ihrer Zeit als rheinland-pfälzischer Verkehrsminister geäußert haben. Daher kennen Sie nicht nur, weil Sie in Rheinland-Pfalz beheimatet sind, sondern auch aus Ihrer früheren Funktion heraus die sehr schwierige Situation hier vor Ort sehr genau und zu genüge“, bringt es Mike Weiland auf den Punkt. Umso hellhöriger sei der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley geworden, als er die Aussagen des Bundesverkehrsministers zum Stand der Planung und Realisierung einer Alternativtrasse für den Güterschienenverkehr im Mittelrheintal gelesen habe.

Dr. Wissing war in der Presse zitiert worden, dass es der bessere Weg sei, Akzeptanz für eine Alternativtrasse zu schaffen und diese zu forcieren. Er hatte erneut darauf hingewiesen, dass eine solch aufwendige Strecke jedoch Jahrzehnte bis zur Fertigstellung benötige und das Kosten-Nutzen-Verhältnis weiterhin schwierig sei, weil die zusätzliche Güterverkehrsstrecke zur aktuellen Trasse in allen Alternativen sehr aufwendig sei und zu sehr hohen Kosten führe. Der Bundesminister betonte weiter, dass es allen klar sein müsse, dass eine alternative Trasse von den Kosten her eine große Hürde sei. Außerdem wurde er zitiert, dass alternative Trassen generell sehr schwer realisierbar seien, weil sie nirgendwo erwünscht sind und beklagt werden. „All diese Äußerungen klingen entgegen Ihrer damaligen Forderungen gegenüber dem früheren Bundesverkehrsminister während Ihrer Zeit als rheinland-pfälzischer Verkehrsminister heute für die Menschen im Mittelrheintal sehr ernüchternd und perspektivlos“, so Mike Weiland, der jedoch darauf hinweist, dass der Rheinland-Pfälzer Dr. Wissing heute selbst der Bundesverkehrsminister ist, der seine Heimat bestens kennt und sich wie frühere Bundesverkehrsminister auch, die Millionen in deren Heimat Bayern und dortige Verkehrsprojekte investiert hätten, doch gerade täglich für eine Alternativtrasse für den Güterverkehr zum Mittelrheintal in seinem Heimatbundesland einsetzen müsste.

Die rechtsrheinischen Gleise zwischen Koblenz und Wiesbaden sind Teil von Europas meistbefahrener Güterverkehrsstrecke zwischen Genua und Rotterdam und beim Rheintal handelt es sich um das Nadelöhr der gesamten Strecke, währenddessen die Schweiz beispielsweise in den jüngst zurückliegenden Jahren ihre Strecken enorm und mit äußerst hohem Finanzaufwand ausgebaut hat, um die weiter steigenden Güterkapazitäten überhaupt bewältigen zu können. „Die Lärmschutzmaßnahmen entlang der beiden Bahnstrecken im Mittelrheintal können daher keine langfristige Lösung sein, weil sie keine Lösung sind, um dauerhaft und nachhaltig die Kapazitäten im Nadelöhr zu erhöhen, die Gesundheit der Menschen zu schützen und das Mittelrheintal touristisch weiterzuentwickeln“, schreibt Bürgermeister Mike Weiland weiter. Er forderte daher am Ende seines Schreiben den Bundesverkehrsminister auf, nicht nur Worte sondern auch Taten sprechen zu lassen und die Planung der Alternativtrasse auf den Weg zu bringen. Mike Weiland gibt zu, dass alle im Mittelrheintal wissen, dass die Hürden hoch und die Zeit bis zur Realisierung lange dauert. Jedoch höre man zum Bedauern der Menschen im Mittelrheintal eben zum Fortschritt des Projektes seit langer Zeit keine Neuigkeiten oder gar Meilensteine mehr und genau diese Informationen erbittet der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley am Ende seines Schreibens von Dr. Volker Wissing.

 

Pressemitteilung der VG Loreley

Foto: VG Loreley / Mike Weiland

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Datum: 03.04.2023
Rubrik: Loreley
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