
Bürger der Fremdenverkehrsgemeinde schildern ihre Probleme und Pläne
Hömberg begrüßt MdL Liguori auf seiner Dörfer-Tour
Traditionell besucht der Landtagsabgeordnete Manuel Liguori auf seiner Tour die Dörfer und Gemeinden, um mit den Menschen über ihre aktuellen Projekte und Sorgen in ihrer Heimat zu sprechen. Was läuft gut – wo wird Unterstützung benötigt?
Im April wurde er herzlich von Ortsbürgermeister Dietmar Roßtäuscher, den Mitgliedern des Gemeinderates sowie Bürgerinnen und Bürgern im Bürgerhaus von Hömberg begrüßt.
Hömberg liegt auf den Lahnhöhen am Fuße des Westerwaldes, im Herzen des Naturpark Nassau. Damit bietet es seinen circa 370 Einwohnerinnen und Einwohnern eine herrliche Aussicht in den Taunus, Hunsrück und in die Eifel. Als „Staatlich anerkannte Fremdenverkehrsgemeinde“ ausgezeichnet und begünstigt durch die idyllische Lage ist der Tourismus ein wichtiges Standbein in der Gemeinde. Die zahlreichen Wanderwege, eine Kneippanlage und die ortsansässig preisgekrönte Hotellerie locken viele Besucher nach Hömberg. Hier wird das alte Rathaus wegen seines Backofens auch gerne einmal liebevoll „Backes“ genannt und die Hömbergerinnen und Hömberger investieren viel Zeit und Arbeit in die Verschönerung ihres Dorfes.
Sorgen plagen den engagierten Ortsbürgermeister dennoch. Jede, der aus- oder einführenden Landstraßen in Hömberg ist in marodem Zustand. Hinzu kommt, dass die Straßen viel zu eng für den, vor allem ständig zunehmenden LKW-Verkehr sind. Dieser habe durch den an der Umgehungsstraße von Dausenau aufgestellten Maut-Terminal drastisch zugenommen. „Aus Einspargründen nehmen die LKWs die Strecke durch Hömberg. Wir fungieren quasi als Autobahnauffahrt. So schiebt sich in den ohnehin engen Kurven ein LKW an einem Linienbus nur millimeterweise vorbei“, berichtet er besorgt. Ganz besonders dramatisch sei die steile Kurve in der Ortsmitte. Ausgerechnet hier befindet sich die Bushaltestelle, an der sich die Schulkinder drängen und die durch den viel zu dicht vorbeifahrenden Verkehr akut gefährdet werden. „Es kann doch nicht angehen, dass erst etwas wirklich Schlimmes passieren muss, damit hier gehandelt wird und die Haltebucht erweitert wird“, so Roßtäuscher. Die für 2023 in Aussicht gestellten Straßensanierungen durch den zuständigen Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) seien aktuell auf das Jahr 2028 verschoben worden, schloss der Ortsbürgermeister resigniert. Liguori und die Gemeinderatsmitglieder einigten sich nach einer konstruktiven Diskussion darauf, den LBM zu einer Ortsbegehung einzuladen, um das drängende Problem zu veranschaulichen.
An den Landtagsabgeordneten gewandt wünschten sich die Anwesenden die Einrichtung eines Katastrophenschutzraumes, um im Ernstfall die Einwohnerinnen und Einwohner von Hömberg einige Tage mit Wasser, Batterien, Decken und Ähnlichem versorgen zu können. Ein Notfallplan für eine Nachbarschaftshilfe soll hierfür ausgearbeitet werden. Informationen und die Erfahrungen – auch zur Finanzierung – sollen aus Nachbar-Verbandsgemeinden angefragt werden.
„Ein Problem liegt uns richtig schwer im Magen“, so der Gemeinderat: Mitten im historischen Ortskern sollen auf engstem Raum fünf Wohncontainer und sechs Parkplätze gebaut werden, deren Zufahrt wegen einer 1,50 Meter hohen, geländebedingten Stützmauer gar nicht möglich ist. „Wir haben in unserer Sitzung im Februar über diesen Bauantrag beraten und ihn mit sieben von acht Stimmen abgelehnt“, so die Mitglieder. Im März seien sie darüber informiert worden, dass die Untere Bauaufsichtsbehörde plant, entgegen des „Versagten gemeindlichen Einvernehmens“ – also entgegen des Beschlusses des Gemeinderats – den Bauantrag zu genehmigen. „Wir fühlen uns in unserem Amt nicht ernst genommen!“, so der Gemeinderat. „Wozu sollen wir als gewählter Rat demokratisch abstimmen, ob ein solcher Bau in unser Dorfbild passt, wenn letztendlich dagegen entschieden wird?“ Nun ruht die Hoffnung des Gemeinderates optimistisch auf dem nahen VorOrt-Termin mit der entsprechenden Behörde und allen daran Beteiligten.
Optimistisch blicken sie auch auf den anstehenden Termin zum „Dorferneuerungsprogramm“ eines regionalen Planungsbüros für ihre angedachten Projekte. Darunter zählt auch der Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem ehemaligen Fußballplatz. Der Bau der Container könnte natürlich auch ein Gesprächsthema werden.
„Heute nehme ich einige Aufgaben und Wünsche aus Hömberg mit. Ich bin beeindruckt über ihr Engagement und bedanke mich bei Ihnen allen für Ihr Kommen und Ihr Vertrauen. Wir bleiben in Verbindung“, versprach MdL Manuel Liguori zum Abschluss des Besuchs in Hömberg.
Aktuell freut sich der Landtagsabgeordnete über das Ergebnis des Vor-OrtTermins in Hömberg: Die geplanten Wohncontainer werden dort nicht gebaut.
Foto: www.ngw.nl
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