
IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach warnt vor "Asbest-Welle"
12.500 Wohnhäuser in Koblenz sind „Asbest-Fallen“
In Koblenz sind viele Altbauten mit erheblichen Asbestmengen belastet, da zwischen 1950 und 1989 vermehrt Asbestbaustoffe verwendet wurden. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) geht davon aus, dass praktisch jedes Gebäude, das in diesem Zeitraum errichtet, renoviert oder umgebaut wurde, Asbest enthält, wenn auch in unterschiedlichen Konzentrationen. Dies betrifft etwa 12.500 Wohnhäuser mit insgesamt 37.700 Wohnungen, was 59 Prozent aller aktuellen Wohngebäude in der Stadt ausmacht. Hinzu kommen Gewerbegebäude, Garagen, Ställe und Scheunen in der Landwirtschaft.
Die IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach warnt vor einer möglichen "Asbest-Welle", die mit der bevorstehenden energetischen Gebäudesanierung einhergehen könnte. Diese Sanierungsmaßnahmen betreffen oft nicht nur die Energieeffizienz, sondern beinhalten auch Umbauarbeiten, Modernisierungen und den Ausbau von zusätzlichem Wohnraum.Die Gewerkschaft betont, dass Menschen, die in asbestbelasteten Wohngebäuden leben, keine akute Gesundheitsgefahr droht. Bei Sanierungsarbeiten im bewohnten Zustand ist jedoch äußerste Vorsicht und professionelles Vorgehen erforderlich, um Asbest-Gefahren zu minimieren, insbesondere für Bauarbeiter und Heimwerker.
Die Gewerkschaft fordert die Einführung eines Schadstoff-Gebäudepasses mit unterschiedlichen Gefahrenstufen, staatliche Sanierungsprämien und eine umfassende Aufklärungskampagne über Asbest-Gefahren.
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