Rückenwind für die neue Saison: Tourismusbranche optimistisch für 2024

Zahl der Übernachtungen zuletzt erhöht

Rückenwind für die neue Saison: Tourismusbranche optimistisch für 2024

Mainz (dpa/lrs) - Die Vorfreude auf den Sommerurlaub ist in den oft trüben Februar-Tagen besonders groß - auch in Rheinland-Pfalz. Die einen reisen in die Sonne, etwa vom Flughafen Hahn, die anderen bleiben im Bundesland. Wobei Eifel, Hunsrück, Pfalz, Rheinhessen und weitere Gebiete und Städte auch bei Touristen aus anderen Regionen und Ländern beliebt sind, wie das Statistische Landesamt unlängst zeigte.

So hat sich die Zahl der Gäste und Übernachtungen in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr erhöht. Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl der Gäste um 8,3 Prozent auf 8,6 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen nahm demnach um 5,7 Prozent auf 22,3 Millionen zu. Im Dezember 2023 stieg die Zahl der Gäste sogar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13 Prozent auf rund 461 000. Bei den Übernachtungen gab es im Monatsvergleich für Dezember ein Plus von 12 Prozent auf 1,2 Millionen.

Das Vor-Corona-Niveau haben die Tourismusbetriebe in Rheinland-Pfalz noch nicht erreicht. So war die Zahl der Gäste im Vergleich zu 2019 um 6,1 Prozent und der Übernachtungen um 3,3 Prozent niedriger. Dennoch: Die Menschen werden wieder reiselustiger.

«Wir stecken gerade mitten in den Vorbereitungen für die Saison 2024», teilte die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch in diesem Jahr werde man etwa mit einer Jahreskampagne das Reiseziel Rheinland-Pfalz bewerben. Details werden im März vorgestellt. «Mit Rückenwind aus dem vergangenen Jahr – die Zahlen vom Statistischen Landesamt sind sehr positiv – blicken wir optimistisch auf die Saison 2024.»

Für Rheinland-Pfalz - betont auch die Landesregierung - ist der Tourismus sowohl ein Wirtschafts- als auch ein Standortfaktor. Mit einem Bruttoumsatz von mehr als sieben Milliarden Euro zähle der Tourismus zu den wichtigsten Branchen im Land. «Er bringt zudem mehr als 150 000 nicht exportierbare Arbeitsplätze vor allem in kleinen und mittleren Betrieben», betont das Wirtschaftsministerium.

Seit Oktober 2018 existiert die Tourismusstrategie Rheinland-Pfalz 2025. Sie gilt als gemeinsame Grundlage für alle Akteure zur Entwicklung des Tourismus im Bundesland. Grundpfeiler der Strategie sind die gezielte Unterstützung des Gastgewerbes sowie die erstmalige Entwicklung einer Marke Rheinland-Pfalz.

«Der Tourismus in Rheinland-Pfalz nimmt stetig Fahrt auf», betont Wirtschafts- und Tourismusministerin Daniela Schmitt (FDP). Es scheine, dass die verschiedenen Tourismus-Kampagnen wirkten und man mit dem vielfältigen Angebot aus Natur, Kultur, Genuss, Ruhe, weiten Landschaften und interessanten Städten bei den Gästen punkte. «Ich freue mich gemeinsam mit der Branche auf eine gute Saison 2024.» Rheinland-Pfalz sei ein Reiseland.

«Wir werden die Branche auch weiterhin mit gutem Marketing sowie Förderprogrammen unterstützen, um mit frischem Wind zu alter Stärke zurückzukommen und weiter durchzustarten», betont Schmitt. Rheinland-Pfalz habe sich im Januar auf der Grünen Woche präsentiert und werde Anfang März auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin für das Reiseland RLP werben. Zudem seien jüngst Förderprogramme gestartet, die sich an Hotels, Campingplätze und Restaurants richten und zehn Tourismusregionen sowie digitale Projekte im Tourismus unterstützen, um sich noch moderner und zukunftsfähiger aufzustellen.

Ob Jugendherberge oder Sterne-Hotel, ob Campingplatz oder Ferienwohnung: Die Möglichkeiten sind auch in Rheinland-Pfalz vielfältig. Dabei haben die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland im vergangenen Jahr ein neues Hoch erreicht. 2023 habe es knapp 970 000 Übernachtungen gegeben, teilte Jacob Geditz, der Vorstandsvorsitzende der Jugendherbergen der beiden Länder, vor kurzem mit. Dies seien etwa 122 000 Übernachtungen mehr als im Vorjahr und somit ein Anstieg um fast 15 Prozent.

Die größte Zunahme haben die Jugendherbergen laut Geditz bei Gruppen, Vereinen und Organisationen bemerkt. Über einen Rekord konnte sich den Angaben zufolge die Jugendherberge in Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein freuen. Mehr als 30 000 Mal haben Gäste 2023 dort geschlafen. Auch der Ausblick für das laufende Jahr ist Geditz zufolge positiv. Die Jugendherbergen rechneten damit, 2024 ebenso gute oder gar bessere Zahlen zu verzeichnen.

Ähnlich vielfältig sieht es mit den Veranstaltungen in diesem Jahr aus - ob Nibelungen-Festspiele in Worms oder Eifel-Literatur-Festival, ob 10 Jahre Moselsteig, 15 Jahre Geysir Andernach oder 120 Jahre Zoo Landau. Und der Blick geht schon weiter, etwa zur Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal. Das Projekt sei für die gesamte Region eine sehr große Chance auf eine nachhaltige Kommunal- und Regionalentwicklung, so das Innenministerium unlängst auf eine Kleine Anfrage von Stephan Wefelscheid (Freie Wähler). Das Obere Mittelrheintal solle zu einer «touristischen Top-Destination» entwickelt werden.

Alle Meldungen, aktuell und regional aus Koblenz und dem Mittelrhein-Gebiet auf tv-mittelrhein.de

Datum: 16.02.2024
Rubrik: Gesellschaft
Das könnte Sie auch interessieren