Mit Medizintechnikunternehmen finanzielle Vorteile verschafft
Ärzte und Unternehmer wegen Banden- und gewerbsmäßigen Betrugs vor Koblenzer Landgericht
In Koblenz begann heute der Prozess gegen sieben Angeklagte. Fünf Frauen und zwei Männer haben sich ab heute wegen Banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in Koblenz, Landstuhl, Mainz und Worms vor dem Landgericht Koblenz in über 300 Fällen zu verantworten.
Im großen Saal des Landgerichts Koblenz begann heute Morgen um 10 Uhr die erste Verhandlung zu den 2018 bekanntgewordenen Betrugsvorwürfen gegen zwei Ärzte und mehrere Geschäftsleute. Über eine halbe Stunde dauerte die Auflistung der über 300 Fälle durch die zuständige Oberstaatsanwaltschaft, für die sich die Angeklagten ab heute zu verantworten haben. Der 64-jährigen Ärztin, sowie dem 57-jährigen Arzt wird vorgeworfen, sich jahrelang gegenseitig mit den Geschäftsführern eines Orthopädie- und Medizintechnikunternehmens finanzielle Vorteile verschafft zu haben.
Gegen Boni Zahlungen, Umsatzbeteiligungen und eine Kostenübernahme für ein Ultraschallgerät, im Wert von circa 25.000 Euro, sowie für anfallende Personalkosten sollen die Ärzte das Medizintechnikunternehmen weiterempfohlen haben und so Rezepte im Wert von über 270.000 Euro umgesetzt haben.
Im Voraus des heutigen Prozessauftaktes haben die Anwälte der Angeklagten bereits um eine kurze Verhandlungsdauer und ein mildes Strafmaß gebeten. Sie verwiesen dabei auf das zum Teil hohe Alter der Angeklagten, sowie die bereits geflossenen Schadensersatzzahlungen, welche mittels Raten bis 2023 abgeschlossen sein sollten.
Foto: Eigene Aufnahme. "Landgericht Koblenz"
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