Brennholz effektiv verbrennen

Infoabend im Ratssaal der Verbandsgemeinde Selters stieß auf reges Interesse

Brennholz effektiv verbrennen

Holz „als Brennstoff vor der eigenen Tür“ wird mit den hohen Energiepreisen wieder eine ganz neue Wertschätzung entgegengebracht. Effektiv genutzt, lässt sich nicht nur viel Geld sparen, sondern auch das Klima schonen.

Heizen mit Holz ist angesagt. So verwundert es nicht, dass die Bürger und Bürgerinnen aus Selters und Umgebung einem Infoabend brennendes Interesse entgegenbrachten, der vom Forstamt Hachenburg und Klimaschutzmanager Thomas Siry organisiert worden war. Fast 40 Zuhörer drängten sich in den Ratssaal der Verbandsgemeinde. „Die Zahl der Bürger, die auf den nachwachsenden Brennstoff aus dem Wald setzen, ist in diesem Winter erheblich gestiegen“, wie Förster Christof Dickopf vom Forstrevier Maxsain feststellte. „Es gibt daher in meinem Revier auch eine um rund 40 Prozent gestiegene Nachfrage nach Brennholz gegenüber den Vorjahren. In den beiden Revieren Selters und Herschbach ist dieses Nachfrageplus sogar noch deutlich größer. Da an der nachhaltigen Holznutzung nicht gerüttelt wird, müssen wir noch prüfen, ob wir diese große Nachfrage bedienen können.“

Carsten Frenzel, Produktleiter Waldinformation, Umweltbildung, Walderleben von Landesforsten Rheinland-Pfalz, erläuterte, wie man den Heizwert des Holzes nutzbar macht. Dazu gehört das sofortige Schneiden des Holzes auf Ofen- beziehungsweise Kessellänge, das feine Spalten (maximal 30 Zentimeter Umfang) und die luftige und überdachte Lagerung auf Unterlagen. So ist das Holz auf jeden Fall nach zwei Sommern ofentrocken mit einem Wassergehalt von rund 15 Prozent. Nur so darf es verbrannt werden.

Die Baumarten und ihr Energiegehalt waren ein weiterer Punkt, den der Forstmann ansprach. Besonders hob er hervor, dass Nadelhölzer entgegen der weit verbreiteten Meinung ebenfalls als Feuerholz taugen, und zwar nicht nur zum Anfeuern: „Klein gespalten und trocken geht jede Holzart!“ Aufgrund der unterschiedlichen Hitzeentwicklung bei Buche, Fichte und allen anderen Baumarten empfahl Frenzel, je nach Wärmebedarf mehrere Sorten zu lagern. Zudem hänge eine effektive Nutzung auch stark vom Wirkungsgrad des Ofens oder Kessels ab.

Zum Anfeuern sollte fein gespaltenes Nadel- oder Pappelholz verwendet werden, da dieses schnell ein kräftiges Feuer liefert. Am rauchärmsten gelingt das mit dem Anfeuermodul, das Frenzel den Zuhörern präsentierte. Hierbei wird das Feuer von oben entzündet. Außerdem gab es noch viele weitere Tipps zum richtigen Nachlegen („Nie nur ein Scheit!“), Ausmachen oder der Einstellung der Luftklappen.

Interessant war für die Besucher und Besucherinnen zum Schluss die Frage, welche Auswirkungen auf den Betrieb ihrer Holzfeuerung die Bundesimmissionsschutzverordnung hat. Denn einige haben von ihrem Schornsteinfeger schon die Mitteilung erhalten, dass eine Nutzung nur noch bis Ende nächsten Jahres möglich sei.

Für fast jede Fragestellung rund ums Heizen mit Holz gab es Antworten wie auch Infomaterial. So kommentierte Gilbert Gecks aus Sessenhausen knapp: „Ausführlich, verständlich, informativ!“

Weitere Informationen zum Thema gibt es bei cfrenzel@wald-rlp.de.

Pressemitteilung der VG Selters

Foto: VG Selters (Carsten Frenzel, Produktleiter Waldinformation, Umweltbildung, Walderleben von Landesforsten Rheinland-Pfalz, misst mit einem Holzfeuchtmessgerät den Feuchtigkeitsgrad des Brennholzes.)

 

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Datum: 31.01.2023
Rubrik: Selters
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