Klimaschutzmanager berät und bietet Unterstützung an

Stefan Hecker steht dem Ortsgemeinderat Nievern Rede und Antwort

Klimaschutzmanager berät und bietet Unterstützung an

Wie bereits berichtet, hat der Ortsgemeinderat Nievern die Einrichtung einer Energiekommission beschlossen, deren Aufgabe es sein soll, den vielen Ideen über den Einsatz erneuerbarer Energien vor allem im öffentlichen Bereich der Gemeinde eine reale Grundlage zu geben. So mancher Wunschtraum wird schnell von der Wirklichkeit der gesetzlichen wie faktischen Grenzen eingeholt. Deshalb soll die Beschäftigung mit dem umfangreichen Thema von Beginn an fachlich begleitet werden. Auf Ebene der Verbandsgemeinde (VG) wurde dazu bereits im Jahre 2014 die Stelle des Klimaschutzbeauftragten geschaffen, zu dessen Aufgaben es auch gehört, die Ortsgemeinden bei der Verwirklichung energetischer Planungen zu beraten und zu unterstützen. Daher wurde Stefan Hecker, der diese Aufgabe seit rund anderthalb Jahren in der VG Bad Ems-Nassau wahrnimmt, in die jüngste Ratssitzung nach Nievern eingeladen. Zum einen, um etwas mehr über seine grundsätzliche Aufgaben und die tägliche Arbeit zu erfahren, zum anderen aber auch, um der Energiekommission aus seiner Sicht Handlungsempfehlungen zu geben und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen.  

In einem Vortrag stellte Hecker zunächst einige Schwerpunkte und aktuelle Projekte seines Aufgabengebietes vor. Hierzu gehören unter anderem die Nutzung und der Ausbau geothermischer Wärmenetze, die durch das in Bad Ems reichlich vorhandene Grubenwasser gespeist werden und die derzeit zum Beispiel das Rathaus beheizen. So gehört zu es zu seinem Aufgabenspektrum Gemeinden der VG bei der Umstellung auf LED zu begleiten, zum Beispiel bei der Straßenbeleuchtung oder auch der Innenraumbeleuchtung öffentlicher Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Sporthallen. Er befasst sich außerdem mit der Planung und Einrichtung von Ladesäulen zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur, der Unterstützung von Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung, der Beratung bei der Beschaffung von Fahrzeugen für Bauhöfe und den Forst oder auch die Überarbeitung des Flächennutzungsplanes und die Festlegung von geeigneten Freiflächen für den Bau von Photovoltaikanlagen. Aktuell hat Hecker eine Potenzialanalyse erstellt die zu einem Photovoltaik-Kataster geführt hat, in dem alle im Eigentum der Verbandsgemeinde oder der 28 Gemeinden stehenden Gebäude erfasst sind. Dieses ermöglicht eine erste Einschätzung über die Möglichkeit  der Einrichtung einer PV-Anlage.

So hat in Nievern zum Beispiel das Dach des neuen Feuerwehrgerätehauses entsprechendes Potential, auch die Dachfläche der unmittelbar daneben liegenden Sporthalle ist von der Ausrichtung her für eine PV-Anlage geeignet, muss dazu aber erst umfangreich und damit kostenintensiv saniert werden. Hier sieht der Klimaschutzmanager ein geeignetes Beispiel für die Umsetzung von Handlungsfeldern des so genannten integrierten Klimaschutzkonzepts. Dazu gehöre es, die Ausgangssituation zu analysieren, operative Ziele zu setzen, Maßnahmen zu entwickeln, zu finanzieren, zu planen und sie am Ende umzusetzen

Das könne beispielhaft der Bau einer Windkraftanlage oder die Umsetzung eines Erdwärmemodells im Rahmen eines Erschließungsverfahrens sein. Es gelte Maßnahmen zu definieren und konkrete Umsetzungspläne zu entwickeln, die dann als Leitlinien für die Energiekommission festgelegt werden. Orientierungshilfe könne hier das PIZZA-System (Projekte-Investment-Zeitraum-Ziele-Akteure) sein, um dem Vorhaben einen Rahmen zu geben. Hecker empfiehlt hierfür die Einsetzung eines ehrenamtliche Klimaschutzpaten oder einer -patin, der oder die für die Koordination zuständig ist und als Ansprechpartner*in dient. Gleichzeitig bietet dieses Vorgehen die Möglichkeit, eine Landesförderung in Anspruch zu nehmen. Er bot dem Rat an, dies zu begleiten und für alle Fragen zur Verfügung zu stehen.

Im Anschluss an seinen Vortrag stand Stefan Hecker den Ratsmitgliedern Rede und Antwort. Dabei kamen auch kritische Fragen auf, unter anderen ob die Verwirklichung von Vorhaben letztlich nicht schnell auch dem bestehenden Bürokratismus zum Opfer fallen können. Allerdings war man sich im Ortsgemeinderat am Ende doch einig, den Versuch zu wagen und dankte Hecker für seine Ausführungen sowie die zugesagte Unterstützung.

Pressemitteilung der Ortsgemeinde Nievern

Foto: Ortsgemeinde Nievern

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Datum: 06.02.2023
Rubrik: Bad Ems
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