Historische Grenzsteine: schützenswerte Kleindenkmäler oder störende Hindernisse?

Michael Schneider erforscht historische Grenze und nimmt eine Dokumentation erhaltener Grenzsteine vor

Historische Grenzsteine: schützenswerte Kleindenkmäler oder störende Hindernisse?

Man muss schon sehr aufmerksam als Spaziergänger in unserer schönen Umgebung unterwegs sein, um die immer noch zahlreichen Grenzsteine unserer Region zu entdecken. Zum Teil direkt am Weg, zum Teil versteckt jenseits der Wanderwege im tiefen Dickicht oder sogar „eingewachsen“ weckten diese stummen Zeugen einer lang vergangenen Zeit das Interesse von Michael Schneider. Der ohnehin Geschichtsinteressierte entdeckte bald eine neue Leidenschaft für diese Steine.

Kleinstaaterei herrschte bekanntlich in der frühen Neuzeit in ganz Deutschland und gerade auch an der unteren Lahn. Von Kurfürsten bis zu Reichsrittern war hier alles vertreten, mit Teilgebieten und Splittern ihrer Herrschaftsbereiche, die oft nur ein paar Dörfer umfassten. Das Kirchspiel Nievern und seine Nachbarn bilden einen typischen Ausschnitt aus der damaligen deutschen Landkarte und damit gewissermaßen ein Stück Landesgeschichte im Kleinformat.

Michael Schneider nimmt uns mit auf eine Spurensuche, auf eine spannende Wanderung durch die Region. Hier geht es nicht um Burgen und Kirchen, sondern um Grenzsteine als unscheinbare, oft verborgene und doch so interessante Kleindenkmäler im Gelände. Als solche sind sie in ihrem Bestand gefährdet. Viele sind bereits verloren, andere sind weitab vom ursprünglichen Standort erhalten, in privaten Vorgärten oder bestenfalls in einem Museum oder einem Lapidarium.

Für dieses Buch hat der Autor zahllose Grenzsteine im Bereich des Kirchspiels Nievern und darüber hinaus des unteren Lahngebietes ermittelt, in Text und Bild zusammengestellt und ihre Funktion erklärt. Bei seiner teilweise mühevollen Suche ging es häufig nicht ohne Blessuren und Schrammen ab, zerrissene Hosen, verdreckte Schuhe, Stacheldrahtwunden oder Zeckenbefall waren die Regel. Trotzdem hat es sich gelohnt. Mit Sorgfalt und Ausdauer hat er eine ansprechend gestaltete Arbeit vorgelegt, die den Bogen spannt von Grenzsteinen zu den Territorien und ihren Landesherren, zu Gütern und ihren Besitzern.

So ist das Buch auch eine Einladung zur Spurensuche auf Spaziergängen und Wanderungen, als Projekt an Schulen oder zu gezielter regionalgeschichtlicher Forschung.

Das Buch „Das Kirchspiel Nievern an der Lahn und seine Grenzsteine“ umfasst 84 Seiten und zahlreiche farbige Abbildungen. Erhältlich ist es für 16 Euro im Stadtmuseum Bad Ems, in der Buchhandlung Meckel in Bad Ems und in der Postfiliale in Nievern. Der Druck wurde unterstützt mit einem Zuschuss des Vereins für Geschichte, Denkmal- und Landschaftspflege e.V. Bad Ems (VGDL).

Pressemitteilung und Foto: VG Bad Ems

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