Drohende Galeria Kaufhof-Schließung: Landesregierung zeigt sich kämpferisch

"Wir kämpfen um jeden Galeria-Standort"

Drohende Galeria Kaufhof-Schließung: Landesregierung zeigt sich kämpferisch

Trier/Mainz (dpa/lrs) - Angesichts drohender Filialschließungen bei der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof macht sich die rheinland-pfälzische Landesregierung für den Erhalt von möglichst vielen Häusern im Land stark. «Wir kämpfen um jeden Standort», sagte Arbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD) am Donnerstag in Trier. An den sechs Standorten seien rund 400 Menschen beschäftigt. «400 Beschäftigte: Das ist für Rheinland-Pfalz eine Größenordnung», die interessiere. Eine Entscheidung des Warenhauskonzerns werde Mitte März erwartet, sagte der Minister.

Zur Wahrheit gehöre aber auch: «Die Möglichkeiten der Politik sind überschaubar», sagte Schweitzer, der am Galeria-Doppelstandort Trier zuvor Betriebsversammlungen besucht hatte. «Wir können unternehmerische Entscheidungen in der Regel nicht ins Gegenteil verkehren.» Er habe Gespräche mit der Geschäftsführung von Karstadt Kaufhof geführt, die «offen und konstruktiv» gewesen seien.

Daraus habe er aber nicht die Hoffnung gezogen, «dass wir in Rheinland-Pfalz überhaupt nicht berührt sein werden». Und es gebe auch keine Sicherheit, dass die Standorte, die erhalten blieben, nicht noch «Restruktuierungsprogramme» durchliefen. In Rheinland-Pfalz gibt es Filialen in Speyer, Koblenz, Mainz und Bad Kreuznach sowie zwei weitere Standorte in Trier.

In Trier waren auch Betriebsräte der anderen Galeria-Standorte vor Ort. «Wir kämpfen an Ihrer Seite», sagte Landtagsabgeordneter Sven Teuber (SPD). Es gehe auch um die Zukunft der Innenstädte und der Attraktivität des stationären Handels. Bundestagsabgeordnete Verena Hubertz (SPD) fügte hinzu, eine Innenstadt müsse etwas sein, «wo mehr als Einkaufen stattfindet. Dass man auch gerne in die Stadt kommt, ohne einen Einkaufsanlass zu haben». Dazu gebe es ein Städteförderprogramm «Lebendige Zentren».

Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.

Datum: 23.02.2023
Rubrik: Wirtschaft
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