
Lahnstein hat Geschichte, Folge 742
Vor 125 Jahren wurde Josef Behr geboren
Pfarrer Josef Behr war in den 1950er Jahren Seelsorger der katholischen Kirchengemeinde St. Barbara. Geboren am 6. März 1898 in Büdingen, besuchte Behr die Schule in Hadamar und die theologische Hochschule in Fulda. Am 17. März 1923 wurde er in Limburg zum Priester geweiht. Er war zunächst Kaplan in Wiesbaden-Bahnholz, Frankfurt a. M. (St. Antonius), Sindlingen, Hattenheim, Rüdesheim und Oberlahnstein sowie als Assistent in Aulhausen. Am 1. Mai 1933 wurde er als Pfarrvikar nach Thalheim berufen, wo er anschließend 17 Jahre als Pfarrer tätig war. Am 1. Oktober 1950 übernahm Josef Behr als Nachfolger von Pfarrer Jakob Menges die katholische Pfarrgemeinde St. Barbara in Niederlahnstein.
Pfarrer Josef Behr arbeitete zunächst tatkräftig an der Beseitigung der Kriegsfolgen im Bereich der katholischen Kirchengemeinde und an der Erneuerung kirchlicher und kultureller Einrichtungen. So wurde in seiner Amtszeit der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Kirche St. Barbara vollendet. Auch der Neubau des Kindergartens und des Pfarrhauses wurden durchgeführt. Im 1954 eingeweihten Kindergarten dienten auch Räume als Jugendheim und Pfarrbücherei. Im Hinblick auf die Erfordernisse der Militärseelsorge und die Erschließung neuer Wohngebiete plante er den Bau einer weiteren Kirche im Lag, wozu es allerdings nicht mehr kam.
Am 20. Oktober 1958 starb er nach kurzer schwerer Krankheit. Seinen Pfarrangehörigen war er ein allseits beliebter Seelsorger, wie in zahlreichen Nachrufen nachzulesen ist. „Die Stadt Lahnstein“, so schrieb Bürgermeister Alfred Retzmann in der Traueranzeige, „weiß die Verdienste des verstorbenen Pfarrers und Bürgers um die Allgemeinheit zu schätzen und wird sein Andenken dankbar in Ehren halten.“ Auf dem Niederlahnsteiner Friedhof nahe der Kapelle fand Pfarrer Behr seine letzte Ruhestätte.
Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein
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