Verkehrsministerin Daniela Schmitt sagt weitere Prüfungen im Zuge der Lahnhochbrückensperrung zu

Mike Weiland, Lennart Siefert und Jörg Denninghoff reisten auf Vermittlung von Roger Lewentz nach Mainz

Verkehrsministerin Daniela Schmitt sagt weitere Prüfungen im Zuge der Lahnhochbrückensperrung zu

Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt hat bei einem Gespräch in Mainz jetzt die Prüfung abmildernder Maßnahmen im Zuge der Sperrung der Lahnhochbrücke zugesagt, die die im Jahr 2024 vermutlich eintretende angespannte Verkehrslage entlang der Rheinschiene und in Lahnstein im Sinne der Pendler:innen, aber auch der Unternehmen entlasten sollen. Das gemeinsame Gespräch mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland, Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert und dem Landrat des Rhein-Lahn-Kreises Jörg Denninghoff, war auf Vermittlung des heimischen Landtagsabgeordneten Roger Lewentz zustande gekommen. „Jeder einzelne Baustein, der ein Stück zur Entlastung der Verkehrssituation in der Region um und in Lahnstein beiträgt, muss ausgeschöpft werden“, so die klare Haltung der vier Rhein-Lahn-Vertreter im Gespräch mit der Ministerin.

Und Bausteine, die es gerade nach der jüngsten Hiobsbotschaft der Deutschen Bahn AG und des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Nord, dass der Personenzugverkehr in einigen Monaten des Jahres 2024 ausgerechnet in den Hauptverkehrszeiten aufgrund von Baumaßnahmen für Lärmschutzwände in Lahnstein und Braubach halbiert werden soll, zu besprechen galt, gab es reichlich. Gerade Bürgermeister Mike Weiland hatte hier in den zurückliegenden beiden Jahren schon einige Vorschläge zur Prüfung und Entschärfung der Situation unterbreitet: Mit dem eingeführten 49-Euro-Ticket besteht die Möglichkeit für Pendler:innen auf die Bahn umzusteigen. „Dann muss sie in Stoßzeiten auch im Halbstundentakt fahren können!“, so der erste Baustein, den die Bürgermeister, der Landrat und der Landtagsabgeordnete unisono in Mainz kundtaten. Ministerin Schmitt sagte zu, über ihre Kontakte einerseits hinsichtlich der Halbstundentaktung ins Gespräch zu gehen, andererseits aber auch über ihre Kontakte in Berlin zu versuchen, dass die Lärmschutzbaumaßnahmen doch noch entgegen der Ansagen der Deutschen Bahn auf einen späteren Zeitpunkt, beispielsweise ins Jahr 2026 verschoben werden können – in diesem Jahr plant die Deutsche Bahn nämlich über umfangreiche Zeiträume eine Sperrung der rechtsrheinischen Bahnstrecke aufgrund weiterer Sanierungsarbeiten an den Gleisen.

Auch sagte die Ministerin zu, den schon lange Zeit von Bürgermeister Mike Weiland unterbreiteten Vorschlag nun tatsächlich prüfen zu wollen, eine temporäre Autofährverbindung zwischen Braubach und Brey zu schaffen, um in den Stoßzeiten Fahrzeugspitzen in Lahnstein zu vermeiden. Die Ministerin gab zwar zu bedenken, dass von einer Fähre nur ein Bruchteil der Autos, die tatsächlich die Bundesstraße 42 in Richtung Lahnstein nutzen, aufgenommen werden können, aber sie vermittelte im Gespräch das Gefühl, dass sie wisse, dass es um viele Einzelbausteine zur Bewältigung der Gesamtsituation gehe. Bei einem kurz vor dem Termin in Mainz stattgefundenen Gespräch von Bürgermeister Mike Weiland beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez war das Gefühl bei ihm und seinen begleitenden Mitarbeitern aufgekommen, dass der LBM aktuell ein kleines Fragezeichen an die parallele Sperrung der L 335 Braubach-Dachsenhausen im Jahr 2024 zur Sanierung des dritten und letzten Bauabschnittes mache, weil hier aktuell noch kein Baurecht vorliege. Diese Sperrung jedoch soll den Verkehr aus dem Blauen Ländchen, der an sich durch Braubach in Richtung Lahnstein fließt, von vornherein übers Lahntal lenken und gar nicht erst durch Lahnsteins Innenstadt kommen lassen. So warben Lennart Siefert und Mike Weiland bei Ministerin Schmitt dafür, alles daran zu setzen, dass die L 335 auch tatsächlich zeitgleich zur Lahnhochbrücke gebaut werden kann.

Landrat Jörg Denninghoff warf noch einmal den Blick auf die Möglichkeiten des Homeoffice: „Diejenigen Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitenden im größeren Umfang Homeoffice anbieten können, sollten dies im Jahr 2024 auch tun.“

Lobend sprachen sich die beiden Bürgermeister gegenüber der Ministerin als oberste Dienstherrin zur Zusammenarbeit mit dem LBM aus: Selbst die jüngsten Forderungen von verschiedenen Seiten, noch einmal die Schichtarbeit oder die Verkürzung der Bauzeit an der Brücke durch entsprechende Ausschreibungen zu prüfen, habe der LBM nochmals aufgegriffen. Die Hinweise aus den eigenen Verwaltungen, aber auch aus kommunalen Räten, wie etwa die Einrichtung von Radrouten, ÖPNV- und Rettungsspuren, Zeitfenster für die Müllabfuhr, die außerhalb des Berufsverkehrs fahren muss, und viele Dinge mehr seien zwischen Stadt, Verbandsgemeinde und LBM mit allen Beteiligten weitgehend einvernehmlich vorbereitet und im Konzept berücksichtigt worden. „Wir haben in Lahnstein rund 2000 Arbeitsplätze im Bereich der Industrie und rund 500 bei Unternehmen im Einzelhandel. Hinzu kommen mehrere tausende in den hier ansässigen Behörden“, so Oberbürgermeister Lennart Siefert. „Für sie alle braucht es im Jahr 2024 eine klare Perspektive, dass Kunden, Lieferanten und Arbeitnehmer die Standorte in Lahnstein erreichen können.“

Weitere Baustellen stehen in der Verbandsgemeinde Loreley an

Bürgermeister Mike Weiland berichtete Ministerin Schmitt, dass in der Verbandsgemeinde Loreley mit Blick auf das enge Zeitfenster bis zur BUGA 2029 noch zahlreiche weitere Baustellen für Straßen, Radwege und Ortsdurchfahrten wie beispielsweise in Osterspai und Kestert anstehen, die allesamt getaktet werden müssen. „Beeinträchtigungen wird es auch im Zuge dieser Baumaßnahmen geben und auch in der Vergangenheit waren bei Baumaßnahmen immer wieder zeitweise Vollsperrungen nötig“, so Mike Weiland. „Mir ist es wichtig, dass solche Maßnahmen mit den Kommunen abgestimmt, die aufgrund des Arbeitsschutzes und der teils sehr beengten Ortslagen notwendigen Vollsperrungen bereits mit der Ausschreibung der Maßnahmen auf das absolut notwendige zeitliche Maß beschränkt werden und dass die Menschen und vor allem die Unternehmen, die Hotellerie und Gastronomie mitgenommen werden“, führte der Bürgermeister fort. Im Verbandsgemeinderat am Donnerstag, 16. März, 18 Uhr in Braubach, wurden die Maßnahmen für die kommenden Jahre durch den LBM vorgestellt und am Dienstag, 28. März 2023, um 18 Uhr in Kestert, wird die Verbandsgemeinde Loreley mit dem LBM zusammen sogar ein Unternehmer- und Bürgerforum zum Thema anbieten, um alle, die sich auf Einschränkungen im Zuge von Baustellen in den kommenden Jahren einrichten müssen, transparent zu unterrichten und auch um Meinungen einzuholen.

Blick auf weitere wichtige Projekte gerichtet

Bürgermeister Mike Weiland nutzte die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit Ministerin Daniela Schmitt neben der Lahnhochbrücke auch, um auch auf wichtige weitere Projekte in der Verbandsgemeinde Loreley hinzuweisen, die nicht liegen gelassen werden können. Er sprach hierbei vor allem seine Bitte zur weiteren Visualisierung und Prüfung der Welterbeverträglichkeit von Varianten für die dringend notwendige Ortsumgehung Braubach (L 335), die Planung der Mittelrheinbrücke und im Zuge der Straßensanierungen vor allem die Wellmicher Bach (L 334) an.

Pressemitteilung der VG Loreley

Foto: Esther Jung, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Die Verkehrslenkung im Zuge der Lahnhochbrückensperrung und die Baumaßnahme als solche war jetzt Gegenstand bei einem Gespräch mit Verkehrsministerin Daniela Schmitt in Mainz. Mit dabei (v. l. n. r.) Landrat Jörg Denninghoff, Landtagsabgeordneter Roger Lewentz, Ministerin Daniela Schmitt, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley Mike Weiland und Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert.

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Datum: 21.03.2023
Rubrik: Loreley
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