Erreichte Schülerzahl seit 2016 um fast 70 Prozent eingebrochen
Drastischer Rückgang: Weniger Schüler werden mit Bundeswehr-Schulbesuchen erreicht
Mainz (dpa/lrs) - Die Zahl Heranwachsender, die in rheinland-pfälzischen Schulen in Kontakt mit Karriereberatern der Bundeswehr kommen, ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Wurden im Jahr 2016 noch fast 12 000 Schülerinnen und Schüler bei Schul- und Truppenbesuchen erreicht, ging diese Zahl auf rund 3730 im vergangenen Jahr zurück, wie Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) in einer Antwort auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion unter Bezug auf Zahlen des Verteidigungsministeriums mitteilte.
Eine allgemeine Vereinbarung über den Zutritt für Karriereberater der Bundeswehr an den Schulen gebe es nicht, erklärte die Ministerin. Den Zugang regele die jeweilige Schulleitung. Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, stehen dem Bundeswehr-Karrierecenter in Mainz 26 Beraterinnen und Berater zur Verfügung. Insgesamt gebe es fünf Standorte für die Karriereberatung in dem Bundesland.
Hubig hob hervor, dass die Bundeswehr seit langem ein «wichtiger und verlässlicher Partner der historischen und politischen Bildung in Rheinland-Pfalz» sei. Das Bildungsministerium und das Pädagogische Landesinstitut unterstützten diese Zusammenarbeit, indem Angebote über den Bildungsserver, die Fachberatung und Fortbildungen bekannt gemacht würden.
Der bildungspolitische Sprecher der AfD, Joachim Paul, forderte die Landesregierung auf, eine Vereinbarung mit der Bundeswehr zu schließen, die den Zugang für das Personal der Karriereberatung verbindlich regele. Ziel müsse es sein, dass alle Schüler im Laufe ihrer Schulzeit durch das Personal der Karriereberatung der Bundeswehr erreicht werden. «Für die Wehrfähigkeit unseres Land ist es von zentraler Bedeutung, dass die Bundeswehr fest in unserer Gesellschaft verankert ist», betonte Paul. Die vorgelegten niedrigen Zahlen seien erschütternd. «Von einer Zeitenwende sind wir meilenweit entfernt», sagte er.
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