Arbeitskreis beschäftigt sich mit der stationären Pflege in Koblenz

Seniorenbeirat plant weitere Treffen: Pflegesituation für Senioren und ihre Angehörigen häufig schwierig

Arbeitskreis beschäftigt sich mit der stationären Pflege in Koblenz

Der Arbeitskreis „Gesundheit und Betreuung“ des Seniorenbeirats, mit Sprecherin Helga Schiffer, dem Vorsitzenden des Beirats, Prof. Dr. Heinz-Günther Borck und Schriftführerin Lutgart Van Damme, tagte am 28. April zum ersten Mal nach dem Ende der Coronamaßnahmen wieder in einem Seniorenheim, der „Herberge zur Heimat“ in Lützel. Dabei wurde das Thema der letzten Sitzung, die Situation in den Koblenzer Pflegeheimen, wieder aufgegriffen. Teilnehmer, die beruflich, im privaten Bereich oder als Ehrenamtliche mit der schwierigen Lage in der stationären Pflege vertraut sind, haben dieses Thema zum Schwerpunkt der nächsten Sitzungen erklärt. Der Arbeitskreis hält die derzeitige Situation für sehr unbefriedigend und kann und will die bekannten Probleme, nicht einfach hinnehmen. Er fühlt sich mitverantwortlich für eine gute Unterbringung der pflegebedürftigen Bewohner, auch im Hinblick auf die eigene zukünftige Versorgung. Den Mitgliedern des Arbeiskreises ist bewusst, dass es sich um ein globales Problem handelt, das der Stadtvorstand und die Verwaltung nicht lösen können, sie wollen aber nichts unversucht lassen, um die prekäre Lage der Senioren und ihrer Angehörigen öffentlich zu machen.

Folgende Probleme wurden genannt: Fehlendes Pflege- und Reinigungspersonal, Nicht-Einhaltung der Fachkraftquote, Schließung von Wohnbereichen, bürokratische Hindernisse bei der Einstellung beziehungsweise Ausbildung von Personal aus dem Ausland, Überforderung der Angehörigen in der häuslichen Pflege, steigende Krankheitsquote von Pflegemitarbeitern durch Burnout, drohende Schließung der Einrichtungen durch fehlende Einnahmen, und vieles mehr.

Als Gast begrüßte der Arbeitskreis Dirk Schäfer, Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration. Schäfer bestätigte, dass die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland oft an bürokratischen Hindernissen scheitere. Er könne sich gut vorstellen, dass der Einsatz von Ehrenamtlichen zu einer Entlasung der Mitarbeiter beiträgt. Seiner Meinung nach bestehe bei Bürgern und Bürgerinnen mit Migrationshintergrund durchaus Interesse an einem solchen Einsatz.

Der Vorstand des Seniorenbeirats plant im Juli eine Sitzung mit den Bewohnerbeiräten und Einrichtungsleitungen aller 16 Koblenzer Heime, um über die zahlreichen Probleme in der Pflege und mögliche Lösungen zu diskutieren.

Im September wird der Arbeitskreis dann erneut zusammenkommen, um dieses Treffen zu analysieren und die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

 

Foto: Stadt Koblenz

Der Vorsitzenden des Beirates für Migration und Integration, Dirk Schäfer, mit den Mitgliedern des Seniorenbeirates der Stadt Koblenz.

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Datum: 15.05.2023
Rubrik: Stadt
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