Sanierung der Stammburg Nassau wird fortgesetzt

Außenanlage soll in zwei weiteren Bauabschnitten bis Mai 2025 fertiggestellt werden

Sanierung der Stammburg Nassau wird fortgesetzt

Die bereits seit dem Jahr 2015 andauernden, umfangreichen und Millionen Euro teuren Sanierungsarbeiten an den Ringmauern der über 120 Meter oberhalb der Stadt gelegenen geschichtsträchtigen Stammburg Nassau sind abgeschlossen. In mehreren Bauabschnitten wurden in den zurückliegenden Jahren insgesamt rund 3.000 Quadratmeter Mauerfläche und 800 Meter Mauerkrone saniert. Mit dem Abschluss dieser mehrjährigen Mauersanierung am mittelalterlichen Gebäude sind jedoch die Arbeiten noch nicht beendet. Nun konzentriert man sich auf die nächste Maßnahme, die Gestaltung der Außenanlage. Damit sollen sich für die touristische und gastronomische Nutzung der Burg Nassau neue Perspektiven eröffnen.

Um das weitere Vorgehen der Sanierungsarbeiten vor Ort zu besprechen, trafen sich kürzlich Stadtbürgermeister Manuel Liguori sowie Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums der Finanzen Rheinland-Pfalz, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), des Büros „die 3 Landschaftsarchitektur“, der „Touristik Bad Ems/Nassau“ und die Pächterin der Burg Nassau. Christoph J. Schiewek, Projektmanager Denkmal beim LBB, begrüßte die Teilnehmer und freute sich, dass die Beteiligten durch diese Zusammenkunft ihr Interesse am Gelingen des Sanierungsprojekts zum Ausdruck bringen.

Viele Hürden waren und sind noch zu meistern. So zum Beispiel die Neugestaltung vor allem des Hofbereichs, welche nun die nächste Herausforderung ist. Wie Schiewek weiter ausführte, sei die bauliche Situation im Innenhof der Burg Nassau in Sachen Entwässerung und wegen des großen Gefälles der Burganlage problematisch, was eine Sanierung und Umgestaltung unumgänglich mache. Dauerhafte Ausspülungen auf den Oberflächen und an den Beeten seien an der Tagesordnung. Die Arbeiten sollen in mehreren Bauabschnitten erfolgen, damit die Zugänglichkeit der Burganlage erhalten bleibt und alle Veranstaltungen stattfinden können.

Referent Stefan Schuh vom Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz bestätigte dieses und wies darauf hin, dass keine doppelten Kosten durch zwischenzeitlichen Bauunterhalt und einer späten Umsetzung des Entwurfs entstehen dürfen. Aus diesem Grunde soll der Entwurf des Büros „die3 Landschaftsarchitektur“ aus dem Jahr 2019 bei laufendem Betrieb zeitnah angegangen werden.

Nassaus Stadtoberhaupt Liguori, sowie Steffi Zurmühlen und Patricia Jaeger von der „Touristik Bad Ems/Nassau“ begrüßen die Maßnahme, da sie die Burg mit einem Jahresprogramm vermarkten, welches von der Bevölkerung und Touristen sehr gut angenommen wird. Die Stadt und die „Touristik Bad Ems/Nassau“ wünschen sich bei der Durchführung der anstehenden Arbeiten eine Beteiligung an den Fortschritten und dem Zeitplan für die Maßnahmen. Dieser Bitte, sowohl Zeitplan als auch in der Ausführung auftretende neue Informationen dauerhaft miteinander zu kommunizieren, möchte man von Seiten der LBB selbstverständlich nachkommen. Ein gesondertes Thema war das Trauzimmer im Bergfried. Um hier während der Bauarbeiten Lösungen für eine weitere Nutzung zu finden, werden separate Besprechungen mit dem Standesamt durchgeführt.

Stefan Brückmann vom Büro „die 3 Landschaftsarchitektur“ stellte den Teilnehmern die Planung und den Entwurf des Sanierungsobjekts vor. Wegen der natürlichen Bewaldung rund um die Burg will man die Wiesenstruktur im Außenring der Burg herausarbeiten und den inneren Teil der Burg mit dem Bergfried und den Innenhofflächen mit Natursteinpflaster versehen. Im Bereich des Biergartens sei ein wassergebundener Belag geplant, während Rampe, Treppe und Stützwand wieder in Stein ausgeführt werden. Wie Brückmann weiter ausführte, wird es in der Stammburg Nassau keine völlige Barrierefreiheit geben, da dies durch die starke Steigung des Innenhofes Richtung Bergfried nicht möglich sei. Jedoch sei eine barrierearmen Gestaltung geplant. Ein weiteres Thema ist die Beleuchtung der Burg, diese soll möglichst energiesparend erfolgen, da sie einen erheblichen Kostenfaktor darstellt.

Bei der Zusammenkunft auf der Burg wurde vereinbart, dass die Maßnahmen in zwei Bauabschnitten durchgeführt werden. Im ersten Bauabschnitt wird der obere Bereich des Palas, des Bergfrieds und der steilen Hoffläche hergestellt, damit Kiosk und Biergarten bis Ende September weiter betrieben werden können. Die Arbeiten werden im März oder April 2024 beginnen, der erste Bauabschnitt soll bis Oktober 2024 abgeschlossen sein. Der zweite Bauabschnitt ab dem Saisonende der Gastronomie im Oktober 2024 dauert bis zum Mai 2025 und umfasst die Hoffläche mit Rampe und Wasserführung, sodass die Arbeiten bis zum Saisonanfang der Gastronomie in Kiosk und Biergarten fertiggestellt sind. Dieser Zeitplan soll noch einmal überprüft und sofern möglich, so umgesetzt werden.

Die Beteiligten werden sich beim nächsten Treffen mit den Ergebnissen der Planung, der Ausführungsplanung, dem Rahmenterminplan, eventuellen Absturzsicherungen im Zwinger und dem Thema Beleuchtung beschäftigen. Weiterhin werden Kanal- und Grundleitungskontrollen durchgeführt, der vorhandene Vermessungsplan überprüft und nötigenfalls auch durch eine GDKE-Gebäudebestandsvermessung ergänzt. Ferner ist die Kontrolle der Elektroleitungen im Außenbereich der Burg vorgesehen.

 

Text und Foto: Achim Steinhäuser

 

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