Vögel in Rheinland-Pfalz: Weniger Bienenfresser im vergangenen Jahr

Mainz (dpa/lrs) - Die Zahl der Bienenfresser - einem bunten Brut- und Sommervogel - ist in Rheinland-Pfalz erstmals seit langem gesunken. «Seit der Wiederbesiedlung 2002 ist die Anzahl der Brutpaare im vergangenen Jahr das erste Mal eingebrochen, sonst ging es steil bergauf», teilte der Leiter des Arbeitkreises Bienenfresser des Naturschutzbunds Nabu, Jörn Weiß, mit. Mit 250 Brutpaaren seien es 2022 rund 40 Prozent weniger gewesen als noch im Jahr davor.

Der Nabu führt das auf das Extremwetter in den vergangenen zwei Jahren zurück. Weil Frühjahr und Sommer 2021 sehr nass gewesen seien, habe sich der Bienenfresser seltener fortgepflanzt. Der vergangene Sommer sei dagegen zu heiß gewesen, sodass Weiß auch für 2023 mit stagnierenden Zahlen rechnet. Insgesamt bleibe er aber optimistisch.

Der Bienenfresser sei in diesem Jahr schon Ende April vom Überwintern aus dem Süden Afrikas zurückgekehrt und lege gerade Brutröhren für den Nachwuchs an, sagte Weiß.

In Rheinland-Pfalz leben rund 200 der 250 Brutpaare in drei großen Kolonien bei Frankenthal, Mainz und Eisenberg. Bienenfresser brüten nur zu mehreren Paaren. Gefragt zum Namen, sagte Weiß: «Ja, sie fressen auch Bienen, aber es ist nicht der Hauptbestandteil der Nahrung. Sehr stark werden Großlibellen und Hummeln verfüttert. Denn Bienen und Wespen, die fliegen erst ab zehn bis zwölf Grad.»