
Lahnstein hat Geschichte, Folge 752
Vor 25 Jahren starb Hobbymalerin Elisabeth Gehling
Die passionierte Malerin Elisabeth Gehling aus Oberlahnstein machte um ihr Hobby wenig Aufsehen. Geboren als Elisabeth Bunne am 23. April 1906 in Eslohe im Sauerland gehörte sie zu einer alteingesessenen Familie. Nach der Volksschule besuchte sie die weiterführende Schule in Attendorn und machte in den 1920er Jahren ihren Abschluss zur Werk-, Sport- und Turnlehrerin an der Kölner Werk- und Sportschule. Hier schuf sie eines ihrer Frühwerke: einen Tisch mit Intarsien.
1932 heiratete sie den Diplomhandelslehrer Philipp Gehling aus Montabaur und zog mit ihm berufsbedingt nach Konstanz. Dort hat sie das erste Aquarellieren von einer Generalswitwe erlernt und ihre Freude daran entdeckt. Bei Reisen am Bodensee und in die Schweiz entdeckte sie viele schöne Landschaftsmotive, die sie in Aquarell festhielt.
1937 musste sie gemeinsam mit ihrem Ehemann berufsbedingt nach Stuttgart umziehen. Hier absolvierte Elisabeth Gehling eine Weiterbildung an der Kunstakademie, wo sie neben dem Aquarellieren auch das Zeichnen und Schnitzen von Skulpturen erlernte und talentiert anwandte. So portraitierte sie ihren 1940 geborenen Sohn Othmar als dreijähriges Kind und schmitzte aus vier Holzblöcken eine komplette Weihnachtskrippe: Die heilige Familie, die Hirten, die drei Weisen sowie Ochs und Esel bilden jeweils eine Einheit. Das letzte Abendmahl von Leonardo Da Vinci malte sie gekonnt in Pastell.
1949 zog die Familie nach Oberlahnstein, wo Philipp Gehling (1900-1975) als Oberstudiendirektor und Leiter der Berufsschule bis zu seiner Pensionierung 1966 wirkte. Einige Jahre war Elisabeth Gehling am Goethe-Gymnasium Bad Ems als Turn- und Sportlehrerin aktiv. Der Malerei blieb sie bis zu ihrem Tod am 29. April 1998 treu. Viele Landschaftsbilder zeugen von ihrer Zeit am Bodensee, in der Schweiz und im Rheintal.
Foto: Bernd Geil / Stadtverwaltung Lahnstein
Landschaftsmalerei Insel Reichenau, Aquarell
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