
Versorgungslücke in der Ortsgemeinde soll geschlossen werden
Dorfautomat in Winden in Betrieb genommen
Viele Monate hat es gedauert, dass der Antrag des Gemeinderatsmitgliedes Sascha Ludwig umgesetzt wurde, doch nun ist es so weit: Ein Dorfautomat am Dorfcafé Winden wurde aufgestellt.
Nachdem sich ein Anbieter gefunden, der Aufstellungsort geklärt, die Übernahme der Stromkosten gesichert und die Baugenehmigung erteilt war, kann nun der Dorfautomat eine Versorgungslücke schließen. Hintergrund für das Gerät ist der weite Weg bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit und die Beobachtung, dass oftmals zu viele Lebensmittel gekauft werden, die dann später entsorgt werden müssen. Das Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft erklärt auf seiner Interseite, dass jeder Verbraucher und jede Verbraucherin pro Jahr etwa 78 Kilogramm Lebensmittel wegwirft. Außerdem ist es auf dem Land normal, dass man für jeden Einkauf ins Auto steigt, und wer kein Auto hat, der kann auch nichts einkaufen. Dorfautomaten sollen dies nun ändern.
Die wichtigsten Grundnahrungsmittel wie Milch, Kartoffeln, Eier, Nudeln, Wurst und Käse, Brot und Brötchen, aber auch Snacks und Getränke gibt es jetzt für jeden fußläufig erreichbar – in unserem Ort am Dorfcafé Immer frisch und dank zentralem Einkauf sogar zu marktüblichen Preisen. Dorfautomaten gibt es rund um Taunus, Westerwald, Eifel und Hunsrück in bereits über 50 Dörfern. Sie verfügen über eine Kühlung und haben ein recht breites Angebot.
In den Automaten findet man Brot und Brötchen, Eier, Wurst, Käse, Margarine, Milch, Nudeln, Brotaufstriche, Snacks und Getränke, im Sommer sogar Würstchen und Steaks für den spontanen Grillabend. Das Angebot weicht von Automat zu Automat ein wenig ab und orientiert sich an der Nachfrage im jeweiligen Ort. Beliefet werden die Automaten mit vollelektrischen Transportern. An sonnigen Tagen versorgt die firmeneigene Photovoltaikanlage die Fahrzeuge vollständig mit der nötigen Energie. 20 Euro pro Tag – so lautet das Umsatz-Ziel des Dorfautomaten. Die Gemeinde ist am Umsatz beteiligt, das Geld soll für den Unterhalt des Spielplatzes und des Kneippbecken-Bereichs verwendet werden.
Die Gemeinde stellt zwar Strom und Standort zur Verfügung, muss darüber hinaus aber keinen Betriebsbeitrag bezahlen und wird auch nicht an Haftung oder Verlusten beteiligt. Die Stromkosten für die nächsten drei Jahre übernimmt ein Sponsor. Am Ende liegt es an der Bevölkerung, ob der Dorfautomat auch angenommen wird und sich das neue Angebot zur Erfolgsgeschichte für die Gemeinde und den Anbieter entwickelt. „Somit viel Spaß am Dorfautomat sowie einem möglichen Besuch am Sonntag im Dorfcafe“, so Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid
Foto: Ortsgemeinde Winden
Peter Kröner unterstützt das Vorhaben "Dorfautomat" mit finanziellen Mitteln, damit der Strom nicht zu Lasten der Gemeinde geht. Gemeindearbeiter Thomas Kurth, der Gemeinderat und Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid begrüßen die Initiative.
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