Bürgerversammlung zum Thema Dorfladen ohne Ergebnis

Im Rahmen der letzten Bürgerversammlung in Arzbach wurden die Themen „Kita“, „Brücke Auf der Trift“ sowie „Dorfladen“ behandelt.

Vor rund zwei Jahren hatte die Ortsgemeinde mit Hilfe des Landes Rheinland-Pfalz eine Machbarkeitsstudie über die Nahversorgung in Auftrag gegeben und unter anderem Bürger befragt, ob man mit der Gründung eines Dorfladens die Lücke, die durch die Schließung der beiden Grundversorger "Metzgerei Wirges" und der Bäckerei „Arzbacher Lädchen“ (vormals Dorn) entstanden ist, schließen könne. Die Befragung ergab, dass sich knapp über die Hälfte der Bürger einen Dorfladen vorstellen kann. Es zeichnete sich schließlich ab, dass ein Dorfladen nur mit einer Bürgergenossenschaft zu betreiben ist. Neben Mitgliedern in dieser Genossenschaft, wären aber auch viele freiwillige Helferinnen und Helfer für verschiedenen Dienste im und um den Dorfladen nötig. Hier fehlen der Ortsgemeinde Arzbach noch einige Mitstreiter.

Außerdem ist ungeklärt, was mit der Limeshalle passieren wird. Nach knapp vierzig Jahren steht dieser eine umfangreiche Sanierung bevor. Die Kita St. Georg muss ebenfalls saniert beziehungsweise ausgebaut werden. Deshalb gibt es unter anderem Überlegungen einen Teil der Limeshalle als Kita auszubauen, um eventuell beide Probleme zusammen zu lösen. Insgesamt gibt es drei mögliche Varianten für eine zukünftige Kita, die Ortsbürgermeister Claus Eschenauer in Zukunft vorstellen wird. Insgesamt bilde dies laut Eschenauer eine "ziemlich wackelige Planungsgrundlage" für einen Dorfladen. Nach Rücksprache mit dem Ideengeber und Motor des Konzeptes, Heinz-Peter Christ, wird das Projekt erst einmal zurückgestellt – mit der Option es jederzeit wieder aufzugreifen. Denn auch der ortsansässige Getränkehandel Diefenbach, der letzte Nahversorger im Dorf, hat seine Öffnungszeiten reduziert – es könnte sich also eine weitere Lücke auftun.

Außerdem plant die Westerwald Bank eG aus Montabaur die Übernahme der Raiffeisenbank eG Unterwesterwald. Der Standort in Arzbach ist zwar bis 2026 gesichert, aber wenn die Filiale schließt, verliert die Ortsgemeinde einen weiteren Dienstleister.

Wie in der damaligen Bürgerbefragung deutlich wurde, ist Arzbach als reiner Wohnort weiterhin begehrt, wobei die Anwohner in Bad Ems und Koblenz arbeiten und dort auch einkaufen. Dennoch könne das Thema „Dorfladen“ laut Eschenauer in den nächsten Jahren wieder aktuell werden, wenn die Generation der sogenannten Babyboomer das Rentenalter erreicht.

Foto: Ortsgemeinde Arzbach

Möglicher Standort für einen Dorfladen.