Nachtigall, Rabenkrähe und Mäusebussard beeindruckten

Spannende Exkursion mit Ursula und Manfred Braun am 3. Verbandsgemeinde-Natur-Tag in Filsen

Nachtigall, Rabenkrähe und Mäusebussard beeindruckten

Was dreimal stattfindet, wird zur Tradition – so auch der 3. Verbandsgemeinde-NaturTag mit einer Exkursion für Jung und Alt mit den beiden Naturschutzexperten Ursula und Manfred Braun. Auch in diesem Jahr wurde die von Bürgermeister Mike Weiland vor drei Jahren ins Leben gerufene Veranstaltung wieder gut angenommen. Dieses Mal waren bei bestem Wetter knapp 30 Teilnehmer*innen rund um die Grillhütte in Filsen unterwegs. Ursula und Manfred Braun nahmen bei der Exkursion alles Sehenswerte was rechts und links des Weges zu finden war, unter die Lupe und erläuterten alles sehr informativ, sodass der zweistündige Rundgang mit einem Quiz am Ende selbst für die Kleinsten wieder zu einem tollen Ausflugserlebnis in die Natur wurde. „Es ist immer wieder faszinierend, wie Familie Braun völlig unscheinbare Dinge ins Auge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer rückt und dabei auch alle einbindet, damit jede und jeder etwas für sich an Fachwissen mit nach Hause nehmen kann“, so Mike Weiland nach der Veranstaltung, zu der er auch den Ersten Beigeordneten der Gemeinde Filsen, Dietmar Runkel, sowie den Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde, Ingmar Blonzen, herzlich begrüßen konnte.

Spannend ist auch jedes Mal, dass es kein vorher festgelegtes „Drehbuch“ gibt, sondern dass die Naturinteressierten auf individuelle Weise an die Natur herangeführt werden und sich auch darauf einlassen. „Damit werden die Menschen auch sensibilisiert, bei ihren eigenen Wanderungen in der Verbandsgemeinde mehr als vielleicht bisher ein Auge für die Natur zu haben“, zeigt sich der Bürgermeister begeistert und das sei unter anderem Sinn und Zweck des Natur-Tages der Verbandsgemeinde: die Sinne für unsere Umwelt zu schärfen und zwar das gesamte Jahr über und sich die Schöpfung und deren notwendigen Schutz bewusst zu machen. Die jährliche Exkursion ist eine von zahlreichen Bemühungen der Verbandsgemeinde, den Bewohnern und Gästen die Natur näher zu bringen.

Der Star der Veranstaltung war auch dieses Jahr wieder die Natur selbst, die viele Überraschungen bereithielt: Schon an der Grillhütte Filsen wurde der Blütenaufbau der Sternmiere näher untersucht: fünf Kelchblätter, fünf tief gelappte Blütenblätter, etliche Staubblätter mit Blütenstaub und ein Fruchtknoten mit Narbe. Veranschaulicht, wie bei den Exkursionsleitern Manfred und Ursula Braun immer, unter Einbeziehung aller Teilnehmer, vom Kindergarten- bis zum Rentenalter. Das macht die Exkursionen des Ehepaars Braun spannend, abwechslungsreich und ‚anders‘.

Noch während die Blüte untersucht wurde, war von weit her eine Nachtigall zu hören. An der Grillhütte sang eine Mönchsgrasmücke melodisch; die Dorngrasmücke eher krächzend. Langsam bewegte sich die Gruppe in die strukturreiche Obstbaumlandschaft von Filsen. Stare waren immer wieder am Himmel zu sehen, wohl bei ihrem Fütterungsflug zu den Bruthöhlen im nahen Wald.

Unterwegs wurden auffällige Wiesenpflanzen vorgestellt: Wiesen-Bärenklau, Skabiose, Scharfer Hahnenfuß, Margerite oder auch die häufige Zaun-Wicke. Unter einem Totholzstamm wurden die Rote Wegschnecke, massenweise Ameisen und Asseln gefunden, kurz in Gläschen gezeigt und wieder am Fundort freigelassen, was besonders die Kinder faszinierte.

Näher an die Nachtigall herangekommen, spielte Ursula Braun mittels einer Handy-App ihren Gesang ab, was bei dem flinken Vogel Unruhe auslöste, weil er einen Eindringling in seinem Revier zu hören glaubte. Ein Grünspecht überflog die Gruppe, ein typischer Bewohner von Streuobstwiesen. Der gesanglich auffällige Zilpzalp ließ seinen monotonen Gesang ertönen, auch er konnte mit der Stimme vom Handy kurz animiert werden.

Auch die Samenverbreitung von Bergahorn, Kletten-Labkraut und Brennnessel wurde erklärt. Die Methode des Kletten-Labkrauts fand sich bei so manchem Klettverschluss an den Schuhen der Kinder wieder. Acht Grasarten, alles Rispengräser, wurden gesammelt, gezeigt und unter Einbeziehung der Gäste erläutert. Das Käschern am Wegesrand erbrachte dann massenweise Ameisen, aber auch Wanzen und Schnellkäfer. Einige Aurorafalter flogen über die Wiesen. Wegen der kalten Frühjahrswitterung war die Natur aber gerade in diesem Jahr in der Entwicklung noch weit zurück. 

Zweimal wurde ein Mäusebussard beobachtet, der im Flug heftig von einer Rabenkrähe attackiert wurde und sich nur durch geschickte Manöver der Angriffe erwehren konnte. „Vermutlich liegt der Horst im Wald und die Rabenkrähe verteidigte ihr unterhalb des Waldes liegendes Revier“, so Manfred Braun.

Wieder an der Grillhütte in Filsen angekommen, mussten die Teilnehmer*innen Bilder und Namen einheimischer Tierarten zuordnen, was bestens gelöst wurde. Dazu gab es Stempel auf Kärtchen mit einer ausmalbaren Abbildung des einheimischen Schachbrettfalters. Zum Naschen gab es für Jung und Alt Blüten eines einheimischen „Gummibärchenproduzenten“. Bürgermeister Mike Weiland dankte den Exkursionsleitern Manfred und Ursula Braun für ihren Einsatz am Sonntag, bei dem sie eine spannende und alle Teilnehmer*innen einbeziehende Exkursion veranstaltet haben.

 

Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Loreley

Foto: Mike Weiland

Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.

Datum: 14.06.2023
Rubrik: Loreley
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