
Preisträger für seinen Beitrag zum Gelingen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Religion, Herkunft, Nationalität, Kultur und Weltanschauung geehrt
Paul Eisenkopf-Preis 2023 an Michael Aranovski verliehen
Im historischen Rathaussaal der Stadt Koblenz fand nach einer langen pandemiebedingten Pause die Verleihung des Paul Eisenkopf-Preises statt. Die Dezernentin für Bildung und Kultur PD Dr. Margit Theis-Scholz begrüßte im Namen der Stadt Koblenz den diesjährigen Preisträger Michael Aranovski. Mit dem Preis der christölich-jüdischen Gesellschaft Koblenz werden seit 2005 Personen, Schulklassen oder andere Gruppen ausgezeichnet, die sich im Bewusstsein der deutschen Vergangenheit um das Gelingen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Religion, Herkunft, Nationalität, Kultur und Weltanschauung verdient gemacht haben.
„Die Preisverleihung ist ein wichtiger Beitrag im Kaleidoskop der Koblenzer Erinnerungskultur“, erläuterte Theis-Scholz in ihrem Grußwort. In einem kurzen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten der zahlreichen Akteur:innen verwies sie unter anderem auf die Entwicklung der Stolperstein-Gedenkrouten und Verknüpfung zur Koblenz-App, die Publikation „Jüdisches Leben in Koblenz“ als Angebot zur aktive Erinnerungsarbeit an Schulen, einer bildstarken Kampagne zur Erinnerung an die deportierten Kinder und Jugendlichen aus Koblenz anlässlich des Europäischen Jahres der Jugend im vergangenen Jahr sowie die jüngst in Zusammenarbeit mit vielen Schulen erfolgte Gedenkveranstaltung zu „90 Jahre Bücherverbrennung“ in der Stadtbibliothek.
Erinnerungsarbeit ist aktives Gestalten der Zukunft „Vor allem die Zusammenarbeit mit den Schulen liegt mir als Dezernentin für Bildung und Kultur am Herzen. Unsere Kinder und Jugendlichen waren in den vergangenen Jahren hohen Belastungen ausgesetzt. Wir müssen uns um diese Generation kümmern, die in einer Zeit multipler Krisen ein stabiles Fundament braucht, um sich vor destruktiven Einflüssen zu schützen. Ein Fundament, dass nur ein funktionierendes demokratisches Miteinander bieten kann. Daher müssen wir uns im Sinne einer guten Zukunft unserer Kinder darum bemühen, dass sie sich unserer Vergangenheit bewusst werden. Denn: Erinnern ist niemals nur der eindimensionale Blick in die Vergangenheit. Erinnern an die Vergangenheit ist immer auch erinnern daran, dass die Zukunft erst noch gestaltet werden muss.“
Die Preisverleihung sei auch immer ein Erinnern an Pater Paul Eisenkopf selbst, so Theis-Scholz abschließend. Von 1986 bis 1990 war er stellvertretender Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit Koblenz, von 1990 bis 1996 deren Vorsitzender. Der Paul Eisenkopf-Preis werde im Andenken an einen Mann verliehen, der zeitlebens die Versöhnung und den dafür notwendigen Dialog von Menschen als Lebensaufgabe ansah und unerschütterlich seine gesamte Kraft diesem hohen Ziel widmete.
Weitere Informationen gibt es unter https://www.cjgkoblenz.de/index.php/paul-eisenkopf-preis.
Foto: Peter Karges
PD Dr. Margit Theis-Scholz (3. v. li.) gratulierte mit vielen anderen Michael Aranoski (4. v. re.) zum Paul-Eisenkopf-Preis 2023. V. l.n.r: Pallottinerpater Alban Rüttenauer (Vorsitzender der christlich-jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit (CJG Koblenz), Avadislav Avadiev (rheinland-pfälzischer Landesvorsitzender der jüdischen Kultusgemeinden und Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz,) Wilma Rademacher-Braick (Geschäftsführerin der CJG Koblenz), Donara Ehova, Anna Aranovski, Rien van der Vegt (Vorstandsmitglied der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit) und David Schwezoff (Landesrabbiner).
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