Schiffergasse in Nievern wird ausgebaut

In der letzten Sitzung befasste sich der Ortsgemeinderat Nievern mit der Finanzierung der Ausbaumaßnahme „Schiffergasse“ und der Erhebung von Vorausleistungen auf die Ausbeiträge. Dabei hatte der Rat schon in den vorhergehenden Beratungen deutlich gemacht, dass man sich an dem Verteilungsmaßstab orientieren wolle, der beim Ausbau der Jahnstraße herangezogen wurde, da dort ein ähnliches Verhältnis zwischen Anwohnenden- und Durchgangsverkehr wie in der Schiffergasse angenommen werden könne. Ebenso kommt der Schiffergasse eine vergleichbare Verbindungsfunktion zu, da sie dem innerörtlichen Verkehr dient, der sich von Teilen der Lahnstraße aus in Richtung Haupt- und Neustraße sowie in Richtung Bahnhof bewegt. Da auch der sogenannte „öffentliche Fußgängerverkehr“ nach der Rechtsprechung anteilig einzubinden ist, muss bei der Schiffergasse ebenfalls von einem Ausbau in Form einer so genannten „Mischverkehrsfläche“ ausgegangen werden. Nach eingehender fachlicher wie rechtlicher Prüfung durch die Verwaltung wurde für die Kostenverteilung beim Ausbau der Verkehrsanlage „Schiffergasse“ – wie bei der Jahnstraße – ein Beitragsmaßstab von 60 Prozent für die Anwohnenden und 40 Prozent für die Gemeinde vorgeschlagen, dem der Rat auch einstimmig folgte.

Die detaillierten Berechnungsgrundlagen, die auf dem Kommunalabgabengesetz (KAG) sowie der geltenden Ausbaubeitragssatzung der Ortsgemeinde Nievern beruhen, erläuterte Experte Manfred Anderie von der Verbandsgemeindeverwaltung den Anwohnenden im Rahmen einer eigenen Versammlung. Neben Mitarbeitenden der Bauverwaltung, der Verbandsgemeinde-Werke sowie des Planungsbüros stand auch Bauleiter Kai Simon von der bauausführenden Firma Sauer aus Koblenz den Teilnehmenden Rede und Antwort. Es war allen Beteiligten klar, dass die Maßnahme vor allem für die Anwohnenden mit einem erhöhten Aufwand und manchmal auch mit Unannehmlichkeiten verbunden sein wird. Aber gerade die Firmenmitarbeitenden vor Ort werden bemüht sein, diese möglichst gering zu halten und bei Problemen auch zu helfen. So werde auch die Unterstützung gerade der älteren Anwohnenden beim Transport ihrer Mülltonnen an eine zentrale Sammelstelle oder Hilfe beim Tragen von Versorgungsgütern sichergestellt.

Um lange Fahrtzeiten und Wege von Baufahrzeugen für die Versorgung der Baustelle mit Baumaterialien durch die Gemeinde zu vermeiden, muss der Parkplatz an der Lahn für den Zeitraum der Maßnahme anteilig gesperrt werden, was zwischenzeitlich bereits durch Mitarbeitende der Firma Sauer geschehen ist. Die verbleibenden öffentlichen Parkplätze sollen bei Bedarf in erster Linie den Anwohnenden der Schiffergasse sowie der umliegenden Straßen zur Verfügung stehen, die über keine eigene Stellfläche vor dem Haus oder der Wohnung oder über eigene Garagen verfügen und somit durch die fehlende Parkfläche besonders betroffen sind. In der engen Ortslage wird es nicht möglich sein, in dieser Ausnahmesituation allen Betroffenen einen Ausweich-Parkplatz zur Verfügung zu stellen. Ortsbürgermeister Lutz Zaun appelliert hier an die gegenseitige Rücksichtnahme sowie das nachbarschaftliche Miteinander, was zum Beispiel beim Ausbau der Jahnstraße funktioniert habe.

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