Fledermäuse überwintern in Stollen und Höhlen - besser nicht wecken

Eines der wichtigsten Schwärm- und Winterquartiere in Mayen

Fledermäuse überwintern in Stollen und Höhlen - besser nicht wecken

Mainz (dpa/lrs) - Wenn die Nahrung knapp wird und der erste Frost kommt, suchen sich Fledermäuse ein Quartier zum Überwintern. Der Naturschutzbund (Nabu) Rheinland-Pfalz warnt davor, die Tiere während des Winterschlafs zu stören. «Fledermäuse brauchen etwa 45 Minuten, um aufzuwachen, wenn sie einmal im Tiefschlaf sind. Das kostet sie einiges an Energie, die sie eigentlich für die Überwinterung benötigen», erklärte Katharina Schritt, Fledermaus-Expertin beim Nabu. Deshalb sollten die streng geschützten Tiere in dieser Phase in Ruhe gelassen werden. Gestört würden sie etwa, wenn Wanderer vergitterte Stollen betreten oder durch Sanierungsarbeiten unwissentlich ein Fledermaus-Quartier an einem Gebäude aufgedeckt wird.

Neben alten Stollen und Höhlen nutzten Fledermäuse auch Baumhöhlen als Winterquartier oder verstecken sich an oder in Gebäuden. Im Gegensatz zu anderen Tieren betrieben sie aber keinen aktiven Nestbau. Allerdings gebe es 22 verschiedene Fledermausarten in Rheinland-Pfalz mit unterschiedlichen Lebensweisen, erläuterte die Expertin weiter. In Deutschland befinde sich eines der wichtigsten Schwärm- und Winterquartiere in Mayen (Landkreis Mayen-Koblenz).

Auch die Art des Winterschlafes unterscheide sich von Art zu Art: «Manche Fledermäuse sind Langschläfer. Sie schlafen durch und werden zum Teil erst im April wieder wach», berichtete Schritt. Andere Arten, wie zum Beispiel die weit verbreitete Zwergfledermaus, werden im Winter in milden Phasen wach und dann auch aktiv. Generell benötigten die Tiere ein Quartier mit Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad, hoher Luftfeuchtigkeit und Ruhe.

Während des ungefähr von November bis März dauernden Winterschlafs fahren die Tiere ihren Stoffwechsel der Expertin zufolge so weit herunter, dass ihre Fettreserven über den Winter reichen. Sie atmeten dann nur noch einmal alle 90 Minuten und reduzierten ihren Herzschlag auf bis zu zehn Schläge pro Minute.

 

Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.

Datum: 30.11.2023
Rubrik: Kultur
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