Meteorologe vor Untersuchungsausschuss
Experte zu Flutkatastrophe: Evakuierung wäre möglich gewesen
Mainz (dpa/lrs) Am dritten Tag der am 14. Januar aufgenommenen Anhörung von Experten sagte der Meteorologe Karsten Schwanke, nach seiner Einschätzung wäre noch genug Zeit gewesen, das Ahrtal vor der Sturzflut in der Nacht vom 14. zum 15. Juli zu evakuieren. «Selbst in der Ist-Vorhersage am Abend des 14. Juli um 20, 21 Uhr wäre immer noch genug Zeit gewesen, die Leute da rauszuholen», sagte der TV-Moderator. «Ich kann nur vermuten, dass die Person fehlte, die mit panischer Stimme gesagt hat, wir müssen alle rausholen.» «Wir wussten zwei Tage vorher, dass es eine Hochwasserlage im Ahrtal geben könnte», sagte der Sachverständige. Am späten Nachmittag oder frühen Abend des 14. Juli «wussten wir, dass es extreme Niederschläge gibt». Aber: «Ich wusste nicht, dass es zu dieser zehn Meter hohen Flutwelle kommt», betonte Schwanke. «Ich hätte das nie erwartet.» In anderen Regionen seien an dem Tag viel höhere Regenmengen gefallen. In Sinzig, wo die Ahr in den Rhein mündet, sei es ein mehr oder weniger normaler Regentag gewesen.
Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
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