39 000 sind vorhanden, benötigt werden 67 500
In Rheinland-Pfalz fehlen rund 28 000 Sozialwohnungen
Mainz/Berlin (dpa/lrs) - In Rheinland-Pfalz haben 2022 rund 28 000 Sozialwohnungen gefehlt. Das geht aus einer Berechnung hervor, die das Bündnis «Soziales Wohnen» am Dienstag in Berlin vorgestellt hat. Demnach gab es im Bundesland rund 39 000 Sozialwohnungen. Benötigt wurden laut den Berechnungen in Rheinland-Pfalz aber 67 500.
Nach Angaben des Landesverbandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) aus dem vergangenen Jahr sank die Zahl der Sozialwohnungen in Rheinland-Pfalz zwischen 2011 und 2022 um rund 45 Prozent.
Bei Sozialwohnungen sind Mieten staatlich reguliert. Nur Menschen, bei denen die Behörden einen besonderen Bedarf sehen, dürfen dort wohnen. Das gilt allerdings nur für eine bestimmte Zeit, danach können die Wohnungen normal am Markt vermietet werden.
Deutschlandweit fehlten 2022 nach Angaben des Bündnisses rund 912 400 Sozialwohnungen. Etwas mehr als 1 Million solcher Wohnungen existierten.
Die Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, Susanne Wingertszahn, forderte, den Bau gebundener Wohnungen weiter oben auf die politische Agenda zu rücken. «Ein Drittel aller Haushalte sind bereits durch ihre Mietkosten überbelastet. Sie zahlen mehr als 30 Prozent oder gar 40 Prozent ihres Einkommens für die Miete.» Die Wohnungskrise sei ein «sozialpolitischer Skandal, der auch immer mehr zu einem wirtschaftspolitischen Problem wird». Wer einen so großen Teil seines Einkommens für die Miete aufbringen müsse, konsumiere weniger, was die Binnennachfrage und Konjunktur schwäche. «Wir fordern eine längere Bindungsdauer von Sozialwohnungen sowie eine verbindliche Quote von mindestens 30 Prozent geförderten Mietwohnungen in Neubaugebieten.»
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