60 Prozent der Langzeitarbeitslosen ohne abgeschlossene Ausbildung

Größte Gruppe Arbeitsloser über 55 Jahre alt

60 Prozent der Langzeitarbeitslosen ohne abgeschlossene Ausbildung

Mainz (dpa/lrs) - Die größte Gruppe der Langzeitarbeitslosen in Rheinland-Pfalz ist über 55 Jahre alt. Mehr als 13 400 der rund 37 700 Personen dieser Altersgruppe wurden im März gezählt, wie Arbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage SPD-Fraktion in Mainz mitteilte. Als Langzeitarbeitslose gelten Menschen, die seit mindestens zwölf Monaten keinen Job haben.

Etwa 60 Prozent der Langzeitarbeitslosen habe keine abgeschlossene Berufsausbildung, berichtete der Arbeitsminister. Mehr als 15 400 Menschen dieser Gruppe verfüge als Bildungsgrad über einen Hauptschulabschluss. Über 27 100 Langzeitarbeitslose in Rheinland-Pfalz seien Deutsche, mehr als 10 500 besäßen eine andere Staatsangehörigkeit.

Die größte Gruppe der Langzeitarbeitslosen im Land habe mit rund 18 500 in einem Zeitraum zwischen zwölf bis 24 Monaten keinen Job gehabt, berichtete Schweitzer. Die überwiegende Zahl mit mehr als 23 900 Personen sei als Anforderungsniveau dem Helfer-Niveau zuzuordnen. 

Die Zahl der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz lag im März bei insgesamt rund 119 400 Menschen. Die Arbeitslosenquote betrug nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit 5,3 Prozent. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtzahl betrug damit fast 32 Prozent im Land.

Die Unterstützung von Menschen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind, sei ein Schwerpunkt der rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktpolitik, um sozialer Ausgrenzung und Armut entgegenzuwirken, versicherte der Arbeitsminister. Langzeitarbeitslose wiesen oft mehrere vermittlungshemmende Merkmale auf, die eine Integration in den Arbeitsmarkt erschwerten. In der Folge hätten Langzeitarbeitslose ein deutlich höheres Armutsrisiko. 

Vor dem Hintergrund, dass rund 60 Prozent der Langzeitarbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung haben, gehe es primär darum, einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen, betonte Schweitzer. Während einer Beschäftigung könnten dann die ergänzenden Qualifizierungsangebote der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter genutzt werden.

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Datum: 17.04.2024
Rubrik: Vermischtes
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