
Razzia gegen rechtsextreme Kampfsportveranstaltung im Westerwald
Razzia in Hachenburg: Polizei löst rechtsextreme Veranstaltung auf
In einem gezielten nächtlichen Einsatz haben die Sicherheitsbehörden eine rechtsextreme Kampfsportveranstaltung in Hachenburg aufgelöst. Rund 130 Teilnehmer wurden bei der sogenannten Fassfabrik in Hachenburg kontrolliert, darunter auch minderjährige Personen. Die Veranstaltung, organisiert von der rechtsextremen Kleinstpartei III. Weg, zog Teilnehmer aus ganz Deutschland und den Niederlanden an, wie das Innenministerium in Mainz mitteilte.
Hintergrund und Durchführung der Razzia
Bereits im Vorfeld hatte sich nach Informationen verdichtet, dass die Veranstaltung in der Fassfabrik von rechtsextremen Netzwerken genutzt werden könnte, um deren Zusammenhalt zu stärken. Mehr als 200 Einsatzkräfte verschiedenster Sicherheitsbehörden waren an der etwa fünfstündigen Razzia beteiligt. Der Standort war als Boxring ausgestattet, wobei viele Teilnehmer typische Kampfsportkleidung trugen.
Ziele der Aktion und sichergestellte Materialien
Die Polizei hatte den Schauplatz großräumig abgesperrt und beleuchtet. Bei der Razzia wurden verschiedene Gegenstände im „geringen zweistelligen Bereich“ sichergestellt, darunter einige mit verfassungsfeindlichen Symbolen. Auch Verstöße gegen das Betäubungsmittel- und das Waffengesetz wurden festgestellt. Trotz der großangelegten Aktion kam es zu keinen Festnahmen.
Stimmen aus der Politik: Klare Kante gegen Extremismus
Innenminister Michael Ebling betonte die präventive Ausrichtung der Aktion. „Solche rechtsextremen Kampfsportveranstaltungen dienen der Stärkung von Netzwerken und erhöhen das Gewaltpotenzial der Szene,“ erklärte Ebling. Der Einsatz sei ein klares Signal an Extremisten. Darüber hinaus hob der Minister die allgemein von Rechtsextremismus und Islamismus ausgehenden Gefahren hervor und betonte das Engagement gegen jede Form von Extremismus.
Der III. Weg unter Beobachtung
Der III. Weg, ein Organisator der Veranstaltung, wurde 2013 gegründet und hat derzeit rund 800 Mitglieder oder Anhänger, die sich durch nationalsozialistische, antisemitische und rassistische Ideologien auszeichnen. Diese Gruppierung steht seit langem im Visier des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes, da ihre Aktivitäten häufig auf die Ablehnung des demokratischen Rechtsstaats abzielen.
Fassfabrik als rechtsextremer Knotenpunkt
Der Veranstaltungsort, die Fassfabrik, gilt als bedeutender rechtsextremer Treffpunkt im Westerwald. Dort werden regelmäßig „Selbstverteidigungstrainings“ und „Kneipenabende“ in Verbindung mit Kampfsportevents abgehalten, um Netzwerke innerhalb der Szene zu fördern.
Foto: dpa/Uncredited
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