
Verdi will neue Wege gehen
Ultimatum im Tarifstreit des privaten Busgewerbes verstrichen
Mainz (dpa/lrs) - Der Tarifstreit des privaten Busgewerbes in Rheinland-Pfalz geht in eine neue Runde. Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) habe bis zur geforderten Frist am Freitagmittag den bei der Mediation vereinbarten Tarifvertrag nicht unterschrieben, berichtete die Gewerkschaft Verdi in Mainz. Daher habe sie dem VAV - wie angekündigt - das Ende der Tarifpartnerschaft erklärt.
«Wir wollen jetzt mit den großen und aus unserer heutigen Sicht seriösen Arbeitgebern Tarifverträge abschließen», sagte Marko Bärschneider der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die größten Betriebe seien dabei die Busbetriebe der DB und alle der Transdev-Gruppe.
Verdi will jetzt Haustarifverträge schließen
Bei den Verhandlungen über diese Haustarife gehe es um das in der Mediation vereinbarte Niveau. «Damit dürften sich der Personalmangel dann bei den großen Arbeitgebern erledigt haben.» Streiks seien bei den jetzt anstehenden Verhandlungen aber nicht auszuschließen.
Für Busfahrer soll der Tarifvertrag 2024 eine Einmalzahlung von 2000 Euro bringen. Hinzu kommt ein Lohn- und Gehaltsplus von fünf Prozent zum 1. Januar 2025, weitere fünf Prozent zum 1. Januar 2026 sowie weitere fünf Prozent zum 1. Oktober 2026.
Verdi: Koblenzer Verkehrsgesellschaft macht den Anfang
Die Koblenzer Verkehrsgesellschaft sei bereits aus dem VAV ausgestiegen und habe sich bis zu ihrem Beitritt in den Spartentarifvertrag TV-N Anfang 2027 mit Verdi auf einen Haustarif verständigt, sagte Bärschneider.
Bärschneider kündigte auch an, beim Land einen Antrag zu stellen, die VAV von den sogenannten Repräsentativunternehmen zu streichen. Dann werde bei jeder Neuausrichtung mit kommunalen Arbeitgebern ein Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) verhandelt.
Foto: Symbolbild
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