
Wirtschaft
125 Jahre Handwerkskammer Koblenz: Neujahrsempfang markiert Auftakt ins Jubiläumsjahr
KOBLENZ – Die Handwerkskammer Koblenz feierte am verganenen Freitag ihren 125. Geburtstag mit einem festlichen Neujahrsempfang im Zentrum für Gesundheit und Ernährung. Rund 650 Gäste waren gekommen, um diesen bedeutenden Anlass zu würdigen und die Erfolge des Handwerks in der Region zu feiern.
Die Geschichte der Handwerkskammer reicht bis ins Jahr 1900 zurück, als die Gründung der „Handwerkskammer zu Coblenz“ in einer Zeit stattfand, die vom Niedergang des Handwerks geprägt war. Rückläufige Zahlen von Betrieben und eine unzureichende Versorgung der Bevölkerung mit handwerklichen Leistungen führten zur Überarbeitung der Gewerbeordnung im Jahr 1897. Der Druck kam aus dem Handwerk selbst, was die Politik dazu zwang, Maßnahmen zu ergreifen, um diesen wichtigen Wirtschaftsbereich zu erhalten.
In seiner Eröffnungsrede blickte Kurt Krautscheid, der zwölfte Kammerpräsident seit der Gründung, auf die Herausforderungen und Entwicklungen der letzten 125 Jahre zurück. „Zwei Weltkriege, die von deutschem Boden ausgingen und hierher mit Tod, Leid und Zerstörung zurückkehrten, der folgende Wiederaufbau, Weltwirtschaftskrise mit Hyperinflation, aber auch die Jahre des Wirtschaftswunders sind Teil dieser, unserer Geschichte“, erklärte Krautscheid.
Er betonte: „Gerade in der historischen Rückschau tritt das besonders deutlich hervor, was das Handwerk immer auszeichnete: Wir sind Anpacker, Antreiber, Aufbauer, Aufwühler, Zukunftsgestalter.“ Krautscheid stellte fest, dass heute niemand mehr vom handwerklichen Niedergang spreche und hob hervor: „Wenn es eine konstante wie verlässliche Wirtschaftskraft in all den Jahren und Jahrzehnten gab, ist es das Handwerk.“
Der Kammerpräsident wies zudem auf die aktuellen geopolitischen und nationalen Herausforderungen hin: „Die vergangenen Monate haben deutlich gezeigt: Wachstum, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit sind alles andere als selbstverständlich. Dafür muss etwas getan werden.“ Er forderte mutige Maßnahmen für einen wirtschaftlichen Aufschwung und blickte gespannt auf die bevorstehenden Bundestagswahlen am 23. Februar.
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt lobte in ihrer Ansprache das Handwerk als Symbol für Tradition und Innovation. Sie betonte: „Das Handwerk steht für hochwertige Produkte und Dienstleistungen sowie wertvolle Ausbildungs- und Arbeitsplätze.“ Schmitt appellierte an die Handwerkskammer: „Lassen Sie uns auch in Zukunft gemeinsam daran arbeiten, diese Vorzüge des Handwerks ins Schaufenster zu stellen.“
Die Veranstaltung wurde musikalisch von Pianist Martin Klein begleitet. Zudem erhielten alle Gäste einen 24-karätig vergoldeten Talisman von der „Glücks-Innung“ unter Leitung von Obermeister Florian Klein.
Bildunterschrift: Zum Geburtstag gehört eine repräsentable Torte: 125 Jahre Handwerkskammer Koblenz standen im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs und Kammerpräsident Kurt Krautscheid (links), Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich (rechts) ließen es sich nicht nehmen, zusammen mit 600 Gästen das Kunstwerk aus der HwK-Konditorwerkstatt anzuschneiden und zu verkosten. Foto: Photo-Herzmann
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