
Rheinland-Pfalz
Jugend forscht: Erfolgreich mit Mikroplastik, Flussperlmuschel und Datenbrille
Hamburg / Ludwigshafen - Für den 60. Bundeswettbewerb von Jugend forscht haben sich neun talentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Rheinland-Pfalz qualifiziert. Die Landessiegerinnen und Landessieger wurden heute in Ludwigshafen ausgezeichnet. Beim diesjährigen Landeswettbewerb, ausgerichtet von der BASF SE, präsentierten 57 Teilnehmende insgesamt 40 Forschungsprojekte.
Jonas Spieler (16) von der Jugend forscht AG in Neustadt an der Weinstraße wurde Landessieger im Fachgebiet Arbeitswelt. Er konstruierte eine softwaregestützte Maschine zur Sortierung verschiedenfarbiger Glasflaschen. Damit will er den Recyclingprozess optimieren, denn die Qualität wiederverwerteten Glases hängt stark von einer farbreinen Trennung ab.
Im Fachgebiet Biologie siegte Jule Hümmerich (19) vom Privaten Johannes-Gymnasium in Lahnstein. Sie erforschte den Brutvogelbestand in einem Naturschutzgebiet in der Nähe ihrer Heimatstadt. Die dabei erhobenen Daten verglich sie mit einer mehr als 30 Jahre alten Studie und fand heraus, dass die Gesamtzahl der Arten und Brutpaare rückläufig ist.
Chemie-Landessiegerin Lina Gradolph (15) vom Eduard-Spranger-Gymnasium Landau untersuchte die Belastung unseres Trinkwassers durch Mikroplastik. Sie entwickelte eine Methode, mit der sich die Anzahl der Mikroplastikpartikel im Leitungswasser mit einfachen Mitteln um 94 Prozent verringern lässt.
Clara Köstler (18) überzeugte die Jury in Geo- und Raumwissenschaften. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ging sie der Frage nach, ob sich heimische Flussperlmuscheln dazu eignen, Temperaturveränderungen in der Vergangenheit zu ermitteln. Es ließ sich jedoch kein Zusammenhang zwischen den Wachstumsabschnitten der Schalen und den jährlichen Durchschnittstemperaturen herstellen.
Kristof Kulber (18) vom Otto-Schott-Gymnasium Mainz-Gonsenheim setzte sich im Fachgebiet Mathematik/Informatik durch. Er befasste sich mit einer sogenannten esoterischen Programmiersprache, also einer Sprache, die nicht für den praktischen Einsatz entwickelt wurde. An diesem Beispiel erklärte er das Prinzip der Abstraktion in der Informatik.
Über den Physik-Landessieg freuten sich Ben Hibinger (17) und Isabel Reese (19) vom Albert-Einstein-Gymnasium in Frankenthal. Die beiden bauten und optimierten einen Pulsröhrenkühler. Das Gerät nutzt akustische Energie für den Wärmeaustausch. Ihr Ziel war die kostengünstige Erzeugung sehr niedriger Temperaturen im Bereich des Haushalts.
Den Landessieg im Fachgebiet Technik errang Jonathan Baschek (16) vom Bischöflichen Cusanus-Gymnasium in Koblenz. Er entwickelte eine kostengünstige Datenbrille. Durch ihre modular aufgebaute Hard- und Software lässt sie sich bedarfsgerecht für verschiedene Anwendungen nutzen. Die Brille arbeitet in Kombination mit einem PC oder Server.
Mit dem Landessieg für das beste interdisziplinäre Projekt wurde Luise Frössler vom Humboldt-Gymnasium in Trier ausgezeichnet. Die 17-Jährige erforschte, wie sich ein 14-tägiger Social-Media-Entzug auf das Stresssystem von Schülerinnen und Schülern auswirkt. Dazu erfasste sie unter anderem biometrische Daten und wertete Cortisol-Speicheltests aus.
Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 60. Bundesfinale vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 in Hamburg statt. Gemeinsame Ausrichter sind die Stiftung Jugend forscht e. V. und die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Premiumförderer der Siegerehrung ist die Lufthansa Technik AG.
Quelle: Pressemitteilung Stiftung Jugend forscht e. V.
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