Gelingt die Inklusion an den Schulen in Rheinland-Pfalz?

Bildung

Gelingt die Inklusion an den Schulen in Rheinland-Pfalz?

Mainz (dpa/lrs) - Der Lehrerverband VBE fordert mehr Unterstützung für die Inklusion in den rheinland-pfälzischen Schulen. «Wir sehen, dass die Kolleginnen und Kollegen Inklusion leben wollen, aber die Rahmenbedingungen nicht stimmen», erklärte Lars Lamowski, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) in Mainz. 

«Die Klassen sind zu groß, die Zeit für die Vorbereitung zu knapp und bei mehr als drei Viertel der Lehrkräfte war Inklusion nicht Teil der Ausbildung», berichtete der VBE-Landeschef. «Hier muss dringend nachgesteuert werden.»

Umfrage-Ergebnis: zu große Klassen, zu wenig Personal

Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des VBE finden knapp 60 Prozent der Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz eine gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung sinnvoll. Doch wegen fehlenden Personals, zu großer Klassen und mangelnder individueller Förderung halten demnach nur 24 Prozent die Inklusion unter den aktuellen Rahmenbedingungen für praktikabel.

Rund 2.700 Lehrkräfte hatten sich im März und April an der bundesweiten Umfrage beteiligt. Darunter waren rund 200 Teilnehmende aus Rheinland-Pfalz, von denen derzeit 81 in inklusiven Klassen unterrichten.

Der Verband fordert als Konsequenz mehr qualifiziertes Fachpersonal und multiprofessionelle Teams. Doppelbesetzungen aus Lehrkräften und Förderschullehrkräften in inklusiven Klassen müssten zum Standard werden. Zudem sollte Inklusion ein fester Bestandteil der Lehrerausbildung werden. Eine grundlegende Voraussetzung für gelingende Inklusion sei außerdem die vollständige Barrierefreiheit aller Schulgebäude.

 

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Datum: 02.06.2025
Rubrik: Rheinland-Pfalz
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