Plus 144: Mehr Kinder in Neuwied haben einen Kitaplatz

Vermischtes

Plus 144: Mehr Kinder in Neuwied haben einen Kitaplatz

Die frühkindliche Bildung bleibt eine zentrale Aufgabe der Stadt Neuwied – und eine große Herausforderung. Mit dem aktuellen Kindertagesstätten-Bedarfsplan für das Kita-Jahr 2025/2026 legt das Jugendamt dem Stadtrat nun erneut eine fundierte Analyse und Planungsgrundlage vor, die auf realen Zahlen aus der zentralen Anmeldeplattform WebKiTa basiert.

Ein erfreulicher Trend ist dabei deutlich sichtbar: Zum Stichtag 1. April 2025 haben 2.842 Kinder eine Neuwieder Kindertagesstätte besucht – 144  mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: 2023 lag die Zahl bei 2.626, 2024 bei 2.698 tatsächlich betreuten Kindern. Damit konnte die durchschnittliche Auslastungsquote innerhalb von zwei Jahren deutlich gesteigert werden – von 87,6 Prozent auf nun 92,6 Prozent.

Gleichzeitig zeigt der neue Bedarfsplan, dass trotz des immensen Ausbauprogramms der Vorjahre weiterhin ein erheblicher Platzmangel besteht. Derzeit fehlen stadtweit 355 Kita-Plätze für Kinder über zwei Jahren – mit einem Schwerpunkt in der Innenstadt und in Heddesdorf. Der Bedarf bleibt hoch, was die Bedeutung eines weiteren Aus- und Neubaus unterstreicht.

Umfassende Maßnahmen geplant

Um auf den weiter steigenden Bedarf zu reagieren, enthält der Bedarfsplan zahlreiche konkrete Empfehlungen, über die der Stadtrat entscheiden soll:

  1. Die Verwaltung soll die im langfristigen Plan benannten Bauvorhaben (siehe Auslagerung am Ende) zügig umsetzen.
  2. Ein Interimsstandort in der Innenstadt soll geprüft und eingerichtet werden, um perspektivisch auf den Wegfall von Plätzen – etwa durch Gebäudeschließungen oder den gestiegenen Platzbedarf durch die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Betreuung – reagieren zu können.
  3. Künftig soll Fokus auf dem Ü2-Ausbau liegen. Während bei Neubauten die Zahl der Plätze für unter Zweijährige reduziert werden soll, wird gleichzeitig gezielt in qualitativ hochwertige Ü2-Plätze investiert.

Strukturelle Herausforderungen bleiben

Ein weiterer Aspekt, den der Bedarfsplan beleuchtet, ist die zukünftige bauliche Situation. Da einzelne Einrichtungen langfristig nicht mehr betrieben werden können, wurden alle Kita-Träger aufgefordert, bis Mitte 2025 belastbare Gebäudegutachten vorzulegen. Diese sollen als Entscheidungsgrundlage für künftige Investitionen dienen. Ziel ist es, langfristig zukunftsfähige und funktional gut ausgestattete Kitas in ganz Neuwied zu sichern.

Bürgermeister Peter Jung betont: „Wir freuen uns, dass wir mehr Kinder denn je in unseren Einrichtungen betreuen können. Gleichzeitig sehen wir die enormen Herausforderungen beim Kita-Ausbau. Der Bedarf wächst, der Fachkräftemangel bleibt bestehen – deshalb brauchen wir nicht nur weitere Investitionen, sondern auch zusätzliche personelle Ressourcen in der Verwaltung, um den Ausbau weiter zu beschleunigen.“

Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben – darunter der vollständige Rechtsanspruch auf eine siebenstündige Betreuung inklusive Mittagessen und Ruhephasen bis spätestens 2028 – bleibt die frühkindliche Bildung ein zentrales Handlungsfeld der Stadt Neuwied.

……………….

Geplante Kita-(Aus-)Baumaßnahmen bis 2028

Insgesamt neun Bau- und Erweiterungsvorhaben werden die Betreuungskapazitäten im Stadtgebiet deutlich erhöhen:

  • Städt. WaldKita Segendorf: neu (+ 20 Plätze)
  • Waldgruppe der ev. Kita Torney: neu (+ 20 Plätze)
  • AWO-Kita „Am Schlosspark“: Sanierung und Erweiterung, +35 Plätze
  • Städtische Kita „Villa Kunterbunt“: Sanierung und Erweiterung, +10 bis 15 Plätze
  • Ev. Kita Feldkirchen: Neubau, +40 bis 60 Plätze
  • Ev. Kita „Raiffeisenring“: Neubau, +31 Plätze
  • Städtische Kita „Raiffeisen“ (Kastanienhof): Neubau, +ca. 25 Plätze
  • Städtische Kita „Rommersdorf“: Ausbau auf 110 Plätze
  • Ev. Kita Oberbieber: Neubau, +40 bis 60 Plätze

Aus der Region Koblenz immer aktuell mit TV Mittelrhein.

Datum: 03.06.2025
Rubrik: Neuwied
Das könnte Sie auch interessieren