
Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz ist bei Fahrradfreundlichkeit Schlusslicht
Mainz (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz ist so wenig fahrradfreundlich wie kein anderes Flächenland in Deutschland. Das geht aus dem Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hervor. Das Bundesland bekommt in der Kategorie Fahrradfreundlichkeit der Städte die Schulnote 4,2. Die Nachbarländer Hessen und Baden-Württemberg erreichen eine 3,8.
Positivbeispiel Landau
Positivbeispiel ist Landau mit der Note 3,3. «Ein Spitzenwert, der zeigt, was engagierte Radverkehrspolitik vor Ort erreichen kann», heißt es in der ADFC-Mitteilung.
Koblenz holt auf
Der Aufwärtstrend von Koblenz sei bundesweit bemerkenswert. Aus der Note 4,7 im Jahr 2020 wurde inzwischen eine 4,0. Damit ist aber auch noch Luft für eine weitere Verbesserung.
Mainz ist im Mittelfeld
Die Landeshauptstadt konnte nicht aufholen und rangiert mit der Note 3,9 bundesweit im Mittelfeld der Städte mit 200.000 bis 500.000 Einwohner.
Trier und Ludwigshafen haben immer noch Nachholbedarf
Trier erreichte eine 4,4 und Ludwigshafen eine schlechte 4,2. Damit gehören sie bundesweit zu den Schlusslichtern in ihrer Größenklasse. Ludwigshafen kommt auf Platz 36 von 42, Trier auf Rang 37. «Beide Städte haben sich seit 2022 kaum verbessert und weisen weiterhin erhebliche Defizite in der Fahrradinfrastruktur auf», stellt der ADFC fest.
Windhagen bundesweit fast Letzter
Ganz besonders schlecht fällt das Ergebnis der
kleinen Kommune Windhagen aus. Mit der Note 4,9 landet die Gemeinde aus dem Kreis Neuwied bundesweit auf dem vorletzten Platz - Rang 422 von 423 in der Kategorie unter 20.000 Einwohner.
Forderungen des ADFC
Die Landesregierung müsse den Radverkehr «endlich zur Chefsache machen und die Kommunen deutlich besser unterstützen», verlangt der ADC. «Es gibt hervorragende Vorbilder in anderen Bundesländern, wie eine ambitionierte Radverkehrspolitik zu besseren Ergebnissen führt. An diesen erfolgreichen Strategien sollte sich Rheinland-Pfalz orientieren, um den Anschluss nicht zu verlieren.»
Die Kommunen müssten aber auch mutiger vorangehen. Beispiele wie Landau und Koblenz zeigten, dass mit sichereren und breiteren Radwegen, konsequenten Falschparker-Kontrollen auf Radwegen, mehr Abstellanlagen und einer besseren Baustellen-Führung das Radklima schon deutlich verbessert werden könne.
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