
Vermischtes
Mehr Unterstützung für Hebammen gefordert
Mainz (dpa/lrs) - Für eine bessere finanzielle Unterstützung der Hebammen in Rheinland-Pfalz macht sich die CDU-Fraktion stark. Freiberufliche Beleghebammen seien das Rückgrat der klinischen Geburtshilfe in vielen Regionen, sagte der CDU-Abgeordnete Torsten Welling in Mainz. Die neuen Vergütungsregelungen gefährdeten jedoch die wirtschaftliche Existenz der Beleghebammen und damit die flächendeckende Versorgung.
Beleghebammen sind freiberufliche Hebammen, die in Kliniken die Geburtshilfe sicherstellen. Sie sind nach Angaben des Hebammenverbands nicht an starre arbeitsrechtliche Vorgaben gebunden und müssen ihren Arbeitsalltag flexibler den Anforderungen im Kreißsaal anpassen. In Rheinland-Pfalz begleiten Beleghebammen laut CDU-Fraktion landesweit etwa 20 Prozent aller Geburten in Kliniken, in manchen Regionen sogar bis zu rund 30 Prozent.
Kritik an neuem Hebammenhilfevertrag
Ein neuer Hebammenhilfevertrag, der nach einer Übergangszeit ab November bundesweit gelten soll, verändert die Vergütung von Geburten, die freiberufliche Beleghebammen am Krankenhaus begleiten. Der deutsche Hebammenverband spricht davon, dass freiberufliche Beleghebammen damit künftig finanziell schlechtergestellt werden als bisher.
In der kommenden Landtagssitzung wollen die Christdemokraten in einem Antrag deswegen die Landesregierung auffordern, sich auf Bundesebene und bei den Hebammenverbänden sowie dem GKV-Spitzenverband als Vertragspartnern für Nachverhandlungen der Vergütungsregelungen einzusetzen.
Beleghebammen als tragende Säule für die Geburtshilfe
Unabhängig davon müsse das Land selbst alle Möglichkeiten ausschöpfen und die bestehenden Landesprogramme zur Förderung der Hebammenversorgung überprüfen sowie bedarfsgerecht weiterentwickeln, forderte der CDU-Politiker. Ohne Beleghebammen breche vielerorts eine tragende Säule der Geburtshilfe weg.
«Wir brauchen dringend ein Bild, welche Auswirkungen auf Rheinland-Pfalz und speziell unsere ländlichen Räume zu erwarten sind», mahnte Welling. «Die Landesregierung soll dazu zeitnah berichten, eigene Fördermöglichkeiten ausloten und gemeinsam mit Kommunen und Krankenhausgesellschaften wirksame Konzepte zu Sicherung der Geburtshilfe entwickeln.»
Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.