Nach DRK-Insolvenz: Kamillus Klinik Asbach startet unter neuer Trägerschaft in die Zukunft

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Nach DRK-Insolvenz: Kamillus Klinik Asbach startet unter neuer Trägerschaft in die Zukunft

Das ehemalige DRK-Krankenhaus Asbach wird voraussichtlich ab Anfang August einen neuen Träger haben. Die Kamillus Klinik Asbach wird als gemeinnützige GmbH durch die Deutsche Multiple Sklerose Stiftung NRW (DMSS NRW) weitergeführt. Die DMSS NRW wurde vom Landesverband NRW der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG-LV NRW) im Jahre 2002 gegründet, mit dem Ziel, gemeinsam die Versorgung und die Lebenssituation MS-Erkrankter zu verbessern.

In der neuen Führung der Kamillus Klinik Asbach wird Dr. Dieter Pöhlau als künftiger ärztlicher Geschäftsführer tätig sein. Vielen Patientinnen und Patienten ist er als langjähriger Chefarzt der Neurologie in Asbach bereits bekannt. Die kaufmännische Geschäftsführung wird  Dr. Andreas Jerschensky übernehmen. „Wir freuen uns sehr, dass der kaufmännische Direktor, Nicki Billig, weiterhin, und in Zukunft auch als Prokurist, die wirtschaftlichen Prozesse vor Ort maßgeblich steuern wird“, sagt Dr. Jerschensky.

Die DMSS NRW übernimmt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standortes, wobei der vollwertige Übergang ihrer Rechte unter gesetzlichem Schutz steht. „Ein Abbau von Personal ist nicht geplant und wir freuen uns, dass wir mit einem fachlich hochkompetenten und zuverlässigen Team die Zukunft der Kamillus Klinik Asbach gestalten können, denn die Zukunft der Klinik funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen“, erklärt Dr. Pöhlau.

Die Kamillus Klinik Asbach wird auch zukünftig die medizinische Versorgung mit allen Leistungsbereichen in den Schwerpunkten Neurologie, Innere Medizin, Intensivmedizin und Schlaganfallversorgung sowie der medizinischen Notfallversorgung vollumfänglich sicherstellen. Der Notarztstandort und die gute Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten wird erhalten und ausgebaut. Die Klinik wird weiterhin für die Bürger rund um die Uhr medizinische Versorgung leisten. Das Zentrum für Multiple Sklerose (MS) soll unter der neuen Trägerschaft weiter gestärkt werden. Zusätzlich soll als weitere Leistungsgruppe die Möglichkeit zur frühestmöglichen Rehabilitation nach neurochirurgischen Eingriffen und neurologischen Erkrankungen in der sog. Frührehabilitativen Behandlung Phase B geschaffen werden. In diesen Bereichen wird die Klinikversorgung von den Erfahrungen und der Fachkompetenz der DMSS NRW und dem DMSG-LV NRW profitieren und sich durch Synergien und fachliche Zusammenarbeit zukunftsfähig aufstellen.

Als Geschäftsführerin des DMSG-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen sieht Dr. Sabine Schipper neue Wege für die Kamillus Klinik Asbach: „Besonders bei der Behandlung von MS-Patientinnen und -Patienten werden sich durch die neue Trägerschaft förderliche Synergien ergeben und die ambulante und stationäre Versorgung von MS-Patienten und Betreuung ihrer Angehörigen wird zukunftsfähig aufstellt. Das Behandlungsangebot der Klinik kann zukünftig noch enger mit den Selbsthilfemöglichkeiten der DMSG verknüpft werden.“

Mit der Übernahme der Trägerverantwortung durch die DMSS NRW endet eine lange Zeit der Ungewissheit für die Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten in Asbach und der Region. „Wir danken allen Unterstützern, die zu dieser zukunftsfähigen Lösung beigetragen haben. Besonders erwähnen wollen wir an dieser Stelle die Universitätsklinik Bonn, mit der die enge fachliche Zusammenarbeit weiter fortgeführt und ausgebaut werden wird. Auch weitere Unterstützer wie die Verbandsgemeinde Asbach, die Ehrensteiner Armenstiftung und die Wirtgenstiftung haben einen erheblichen Anteil dazu beigesteuert, dass wir nun in eine neue Zukunft in der Kamillus Klinik Asbach blicken können“, erklärt Dr. Pöhlau während der Mitarbeiterversammlung zur Bekanntgabe der neuen Trägerschaft.


Über DMSS NRW und DMSG-LV NRW:

Engagiert für Menschen mit MS: Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft NRW und die Deutsche Multiple Sklerose Stiftung NRW

Die Deutsche Multiple Sklerose Stiftung Nordrhein-Westfalen (DMSS NRW) wurde im Jahr 2002 gegründet, um Menschen mit Multipler Sklerose (MS) gezielt zu unterstützen und ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben inmitten der Gesellschaft zu ermöglichen. Ziel der Stiftung ist es, in schwierigen Lebenslagen dauerhaft verlässliche Hilfe zu bieten – unabhängig von wirtschaftlicher Not, körperlicher Einschränkung oder anderen Krankheitsfolgen. Die DMSS NRW fördert insbesondere Projekte des Landesverbandes NRW der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG-LV NRW), um betroffenen Menschen langfristige Perspektiven zu eröffnen.

Der DMSG-Landesverband NRW setzt sich seit 45 Jahren umfassend für die Belange von MS-Erkrankten und ihren Angehörigen ein. Die Organisation bietet ein breites Spektrum an unterstützenden Maßnahmen: Dazu gehören psychosoziale Beratung, Fortbildungen für Erkrankte und Fachkräfte, Informations- und Aufklärungsangebote sowie vielfältige Projekte zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe. Neben den individuell helfenden Angeboten versteht sich der DMSG-LV NRW auch als starke Interessenvertretung für Menschen mit MS – auf politischer, sozialer und gesundheitlicher Ebene.

Die Arbeit des Landesverbandes wird durch ein interdisziplinäres Team aus hauptamtlichen Fachkräften und rund 600 ehrenamtlich Engagierten getragen. Gemeinsam verfolgen Stiftung und Verband das Ziel, Menschen mit MS zu stärken – alltagspraktisch, wertschätzend und zukunftsorientiert. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht nachhaltige Strukturen und Angebote, die Betroffene nicht nur medizinisch und sozial unterstützen, sondern ihnen auch emotionale Stabilität und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.

Die rechtliche Begleitung des Transaktionsprozesses und zum Aufbau der Trägerstrukturen auf Seiten des DMSG-LV NRW erfolgt durch Rechtsanwälte Carola Hollnack und Ralf Wickert (Dornbach Health Care).  

Über die Kamillus Klinik Asbach:

Seit 1958 wird in Asbach ein Hospital, später 1966 eine Spezialklinik für die Behandlung von Multiple-Sklerose-Erkrankten geführt. Bis 2013 wurde die Klinik durch den Kamillianerorden, einem weltweit in der Krankenpflege tätigen Frauenorden, geführt. Heute verfügt die Kamillus Klinik Asbach über etwa 160 Betten und versorgt jährlich ca. 7000 stationäre Patientinnen und Ptienten und weitere ca. 3.000 ambulante Patientinnen und Patienten.


Foto: Manuel Grimbach, DMSG Landesverband NRW e.V.
 

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Datum: 25.07.2025
Rubrik: Lokales
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