Bauern und Verbraucher spüren Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine

Erhebliche Beeinträchtigungen für Bauern

Bauern und Verbraucher spüren Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine

Koblenz/Mainz (dpa/lrs) - Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland haben auch die Landwirte in Rheinland-Pfalz voll erwischt. Diesel für die Traktoren, Strom für die Ställe, Erdgas fürs Heizen: Alles ist erheblich teurer geworden. Auch für Viehfutter und Dünger müssen die Bauern mehr hinblättern. Sie versuchen, ihre gestiegenen Kosten durch höhere Preise für ihre Produkte wenigstens teilweise wieder hereinzubekommen. Das wiederum bekommen die Verbraucher an der Ladentheke zu spüren. Eine Besserung ist nicht zu erwarten - im Gegenteil.

«Die Preise für Dünger haben sich im Vergleich zum vergangenen Jahr verdreifacht bis verfünffacht», erklärt Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd. Die Krise habe wie ein Katalysator gewirkt und die Preiskurve noch schneller nach oben steigen lassen.

Auch die Viehhalter trifft es, da auch die Kosten für Futtermittel gestiegen sind. «Deutschland bekommt aus der Ukraine hauptsächlich Ölsaaten wie Raps oder Sonnenblumen», erläutert Köhr. «Die Nebenprodukte der Ölherstellung sind hochwertiges Eiweißfutter für die Viehhaltung.» Und wie die Verbraucher in den Supermärkten leere Regale entdecken, wo einst Sonnenblumenöl stand, so fehlen den Viehhaltern nun die Nebenprodukte der Ölherstellung.

So müssen Viehhalter beispielsweise für Rapsschrot etwa doppelt so viel zahlen wie vor einem Jahr, wie der Landwirt Thomas Schneider berichtet. Sein Hof in Koblenz-Arenberg hat zwei Standbeine: Milchwirtschaft und Ackerbau.

Die Bäuerinnen und Bauern in Rheinland-Pfalz bemühen sich, für ihre Produkte mehr Geld zu bekommen. Die sogenannten Erzeugerpreise etwa für Getreide, Raps, Milch und Schweinefleisch sind gestiegen, und damit auch die Preise an der Ladentheke. «Das ist aus Verbrauchersicht natürlich ärgerlich», räumt Köhr ein. Aber diese Steigerungen müsse es geben, damit die höheren Kosten für die Erzeuger zumindest teilweise ausgeglichen werden können.

Foto: Thomas Frey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Datum: 20.04.2022
Rubrik: Wirtschaft
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