Enquete-Kommission erstmals im flutgeschädigten Ahrtal

Empfehlungen für den Wiederaufbau

Enquete-Kommission erstmals im flutgeschädigten Ahrtal

Mainz (dpa/lrs) - Fast ein Jahr nach der Todesflut in Rheinland-Pfalz hat die zuständige Enquete-Kommission des Landtags bei ihrem ersten Besuch im besonders betroffenen Ahrtal Empfehlungen für den Wiederaufbau bekommen. Die Leiterin der zerstörten Realschule plus in Altenahr, Marion Schnitzler, schlug dort am Dienstag vor, mit den derzeit in Container lernenden Schülerinnen und Schülern genauso wie für den Brandfall auch regelmäßig das Verhalten bei einem Hochwasserprobealarm zu üben. Notfalls könnten sie dann die benachbarten Berge etwas hochsteigen. Die Schulleiterin regte zudem an, Regenrückhaltebecken in den Wäldern im engen Ahrtal anzulegen.

Der Leiter der Masterstraßenmeisterei Cochem, Wilhelm Jonas, empfahl neben einer in nur wenigen Monaten gebauten, 1,4 Kilometer langen Notumgehungsstraße beim Dorf Schuld stehend, bei der Erneuerung zerstörter Brücken die Durchlässe für Hochwasser zu vergrößern. Auch sollten Bäume direkt an der Ahr stets gefällt werden, bevor sie zu mächtig würden. Bei der Flut mit 134 Toten und Tausenden verwüsteten Häusern am 14. und 15. Juli 2021 im Ahrtal waren viele mitgerissene Bäume an den Brücken hängengeblieben. Dadurch schwollen die verheerenden Wassermassen noch mehr an.

Die Enquete-Kommission wollte am Dienstag auch noch den Bau einer hochwassersicheren Trasse mit Leitungen für Trink- und Abwasser, Gas und Telekommunikation sowie das neue Projekt «Nahwärmenetz Marienthal» besichtigten. Nachmittags sollte in Grafschaft eine Anhörung folgen, bei der Experten einen Überblick zum Thema «Wiederaufbauaktivitäten im Ahrtal» bieten wollten.

Die überfraktionelle Enquete-Kommission mit dem Kurztitel «Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge» hat 17 stimmberechtigte Mitglieder. Diese sollen Handlungsempfehlungen für den Katastrophenschutz und die Anpassung an den Klimawandel entwickeln. Somit ist ihr Blick auch sehr in die Zukunft gerichtet. Darüber hinaus hat der Mainzer Landtag einen Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe eingesetzt.

Foto: Thomas Frey/dpa +++

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