
Nur informiert über einzelne Ereignisse
Lewentz: In der Flutnacht ständig erreichbar gewesen
Mainz (dpa/lrs) - Innenminister Roger Lewentz (SPD) ist in der Nacht der Flutkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz nach eigenen Worten telefonisch «durchgehend erreichbar und ansprechbar» gewesen. «Ich war keinesfalls, wie ehrabschneidend behauptet wurde, Schnitzel essen», sagte Lewentz am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags. Bei seinem Besuch in der Einsatzleitung des Kreises Ahrweiler am 14. Juli um 19.20 Uhr sei er über die Lage an der Ahr informiert worden. Er sei davon ausgegangen, dass er es mit einer mit Fachleuten besetzten, funktionierenden Einheit zu tun habe, die ihre Aufgaben strukturiert abarbeiten könne.
«Als ich dort war, wirkten weder Führung noch Stab überfordert», sagte Lewentz. Um 19.45 Uhr sei er vom damaligen Landrat Jürgen Pföhler (CDU) verabschiedet worden. Danach sei er nach Hause in sein privates Büro gefahren, um «zentral erreichbar» zu sein. Von Flut oder Sturzflut sei zu diesem Zeitpunkt keine Rede gewesen.
Gegen 23.00 Uhr habe er erstmals die Meldung erhalten, dass sechs Häuser in der Ahr-Ortschaft Schuld eingestürzt seien. Es sei auch erstmals von Vermissten und eventuell sogar Toten die Rede gewesen, sagte der Minister. Es habe auch Berichte über ebenfalls von Starkregen betroffene Landkreise in der Eifel sowie in der Stadt Trier gegeben, wo die Situation auch sehr gefährlich erschien.
Er habe aber gewusst, dass die Einsatzkräfte unterwegs waren und nach Kräften von der seinem Ministerium nachgeordneten Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) unterstützt würden. Lewentz betonte wiederholt, dass es zu diesem Zeitpunkt kein Gesamtlagebild gegeben habe, sondern Berichte über einzelne Ereignisse in mehreren Landkreisen.
Foto: Arne Dedert/dpa
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