«Wandern für den Wiederaufbau» - Solidarität mit Ahr-Flutgebiet

Wandertourismus blüht wieder auf

«Wandern für den Wiederaufbau» - Solidarität mit Ahr-Flutgebiet

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Nach der Ahr-Flut mit mindestens 134 Toten im Juli 2021 blüht der Wandertourismus in dem Flusstal wieder auf - und finanziert den Wiederaufbau mit. Ausflügler können auch noch am letzten Samstag und Sonntag im Oktober auf rund 15 Kilometern auf dem Rotweinwanderweg zwischen Marienthal und Altenahr bei 15 bis 20 eigens aufgebauten Wein- und Gastronomieständen pausieren. «Wandern für den Wiederaufbau» heißt die Aktion, bei der Wanderer als Andenken und Zeichen der Unterstützung sogenannte SolidAHRitäts-Armbänder und SolidAHRitäts-Weingläser kaufen können. Der Erlös kommt zum Beispiel der Wiederrichtung von flutgeschädigten Gebäuden zugute. Die Sturzflut hatte Tausende Häuser verwüstet.

«Der Anklang von "Wandern für den Wiederaufbau" an den Wochenenden im September und Oktober ist sehr gut», sagt Barbara Knieps vom Verein Ahrtal-Tourimus in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Armbänder und Weingläser der Solidarität würden häufig verkauft. Der rund 35 Kilometer lange Rotweinwanderweg zwischen Bad Bodendorf und Altenahr schlängelt sich durch die Weinberge vorbei an Schieferfelsen - weit oberhalb der großflächigen Zerstörungen der Ahr-Flut unten im Tal. In dieser Wandersaison wird der Weg mit Schildern, die rote Trauben zeigen, 50 Jahre alt.

Manche Winzerdörfer an der Ahr standen einst im Ruf von preiswertem Bustourismus älterer Ausflügler mit teils übermäßigem Weingenuss. «Das hat sich sehr geändert, das ist viel gemischter geworden. Jetzt kommen auch viel mehr Gruppen von jungen Gästen, die die schöne Landschaft genießen», sagt Knieps. Mit Events werde versucht, auch dieser Klientel etwas Besonderes zu bieten. «Am 19. November gibt es zum Beispiel zum ersten Mal seit 2019 wieder den "Tag der offenen Weinkeller" im Ahrtal», erklärt Knieps. Dann könnten Ausflügler mit einem Shuttlebus von einer Weingutbesichtigung zur nächsten fahren.

 

Thomas Frey/dpa

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Datum: 24.10.2022
Rubrik: Soziales
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