Bund, Länder und DOSB: Spitzensport soll wieder spitze werden

Es geht ein kraftvolles Signal für den Sport in vielfältiger Hinsicht von dieser Konferenz aus

Bund, Länder und DOSB: Spitzensport soll wieder spitze werden

Andreas Schirmer

Es soll wieder mehr Olympia-Medaillen für den deutschen Sport geben. Bund, Länder und DOSB wollen gemeinsam daran arbeiten.

Mainz (dpa) - Der deutsche Leistungssport soll erneut reformiert und wieder Weltspitze werden. Darüber sind sich Bund, Länder und der DOSB einig. «Die Sportministerkonferenz will mit ihren Weichenstellungen dazu beitragen, dass auch die Medaillenausbeute künftig höher ausfällt», sagte Michael Ebling (SPD), der rheinland-pfälzische Vorsitzender der Konferenz am Freitag bei der Vorlage eines Eckpunktekonzepts für eine erfolgreiche Spitzensportförderung.

Seit den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona, als es 82 Medaillen gab, ist die Erfolgskurve gesunken. Zuletzt bei den bei Sommerspielen in Tokio 2021 holten deutsche Athleten nur noch 37 Medaillen.

Bereits im kommenden Jahr sollen für die Reform der bislang letzten Spitzensportreform vor fünf Jahren «konkrete Ergebnisse» vorliegen, kündigte Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, nach dem Treffen in Mainz an: «Wir wollen ein transparentes und zukunftsfähiges Fördersystem, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.» Es sei ein «gemeinsames Signal», das von Bund, Ländern und dem Sport ausgehe.

Im Wesentlichen setzen sich die Länder dafür ein, im Bereich der Fördermechanismen transparente Verfahren, klare Verantwortlichkeiten, eine auf das Notwendige begrenzte Zahl an Entscheidungsbeteiligten und ein durchgängig hohes Professionalitätsniveau mit höchstmöglicher sportfachlicher Qualität in den Förderentscheidungen zu erreichen, hieß es.

Ein wichtiger Teil der neuen Sportstruktur soll «eine starke, rein sportfachlich ausgerichtete Steuerungsinstanz» werden, wie der Hamburger Sportsenator Andy Grote erklärte. Auf den Prüfstand dürfte auch die Potenzialanalyse (PotAS) zur Bewertung der Sportfachverbände gestellt werden, die mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden war.

Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, will ein Grobkonzept für die Neustrukturierung des Hochleistungssports vorlegen, betonte aber bei allen Gemeinsamkeiten mit der Politik die Autonomie des Sports. «Ich denke, dass wir gemeinsam etwas Gutes hinbekommen, um in Zukunft wieder erfolgreicher zu werden», sagte er.

Zunächst muss der DOSB aber einen neuen hauptamtlichen Leistungssportchef suchen, nachdem der Dachverband den am Ende des Jahres auslaufenden Vertrag mit Dirk Schimmelpfennig nicht verlängert hat. Bis zur Mitgliederversammlung des DOSB am 3. Dezember soll ein Nachfolger gefunden sein.

«Es geht ein kraftvolles Signal für den Sport in vielfältiger Hinsicht von dieser Konferenz aus», bilanzierte Innen-Staatssekretärin Seifert. Neben dem gemeinsamen Willen, den Spitzensport voranzubringen, bekamen die Sportvereine auch die Gewissheit von den Sportministern vermittelt, dass ihnen in der Energiekrise geholfen wird. Es wurde Klarheit geschaffen, dass sie an Gas- und Strompreisbremse teilhaben und dass sie auch darüber hinaus nicht allein gelassen werden sollen.

«Die Unterstützung der Sportministerkonferenz in vielen Themenfeldern gibt dem Sport neue Energie. Wir brauchen die Länder, um ergänzende Maßnahmen zu ergreifen. Es reicht nicht, dass der Bund uns hilft», bekräftigte Weikert und erhielt eine vielversprechende Antwort von Hamburgs Sportsenator Grote: «Wir wollen alles tun, den Sport durch die Energiekrise zu bringen.»

 

Foto: Symbolbild

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Datum: 05.11.2022
Rubrik: Sport
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