Land Rheinland-Pfalz erwartet noch mehr Wölfe

Rückkehr des hierzulande ausgerotteten Tieres

Land Rheinland-Pfalz erwartet noch mehr Wölfe

Mainz (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz erwartet noch mehr Wölfe. Nach der Ansiedlung eines Wolfsrudels im Westerwald ist laut Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) «davon auszugehen, dass der Bestand weiter ansteigt und weitere Landesteile dauerhaft besiedelt werden könnten». Mit einzelnen Tieren und auch Rudeln sei künftig in allen Teilen des Bundeslandes zu rechnen. Im Detail jedoch sei die Rückkehr des hierzulande lange Zeit ausgerotteten Wolfs in das heutige Rheinland-Pfalz schwer einzuschätzen, erklärt die Ministerin auf eine Große Anfrage der Freien Wähler im Mainzer Landtag.

Nach 153 Jahren Abwesenheit sei der Wolf (Canis lupus) 2012 auf eigenen Pfoten hierher zurückgekehrt. Rheinland-Pfalz liegt laut Eder heute «am Rand des Verbreitungsgebiets der Wölfe in Deutschland». Die neue Präsenz dieser Vorfahren der Hunde im Bundesland sei «ein erfolgreiches Beispiel der Wiederbesiedlung eines Teils der ursprünglichen mitteleuropäischen Fauna». Naturschützer freuen sich, Schäfer weniger - Canis lupus hat in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren schon etliche Nutztiere gerissen.

Durchziehende Wölfe sind bereits auch im Hunsrück, in der Eifel und im Pfälzerwald nachgewiesen worden. Die vorerst einzige sesshafte Familie der streng geschützten Tiere in Rheinland-Pfalz, das sogenannte Leuscheider Rudel im Westerwald, besteht Ministerin Eder zufolge derzeit aus bis zu 13 Wölfen: den Eltern sowie ihren 2020 und 2021 geborenen Nachkommen. Für eine wissenschaftliche Analyse solle das Rudel Bewegungssender bekommen. Die Vorbereitungen dafür konnten laut der Grünen-Politikerin «jedoch bisher nicht umgesetzt werden, da die Wölfe sich bei Anwesenheit von Menschen sehr scheu verhielten».

Mitunter paaren sich diese geschützten Tiere auch mit Hunden. Der Mischlings-Nachwuchs kann in freier Natur überleben, gilt aber als problematisch. Er könnte weniger scheu und damit gefährlicher als Wölfe sein. Eder betont jedoch mit Blick auf Rheinland-Pfalz: «Es gibt trotz des regelmäßigen genetischen Monitorings keine Hinweise auf Hybridisierungsereignisse.»

Bisher sei im Land auch noch kein «Problemwolf» bekanntgeworden, der sich «Menschen nähert oder wolfsgesicherte Zäune überwindet». Solche Tiere können nach Eders Worten, falls andere Maßnahmen nicht helfen, letztlich ausnahmsweise getötet werden. Natürliche Feinde haben Wölfe in Deutschland nicht - nur Autos überfahren immer wieder auch diese Beutegreifer.

Für von Wölfen getötete oder verletzte Nutztiere hat das Land Rheinland-Pfalz Tierhaltern laut Ministerin Eder seit 2015 freiwillig Entschädigungen gezahlt. Zudem könnten feste und mobile Elektrozäune zum Schutz etwa von Schafen unter bestimmten Umständen gefördert werden. Auch für Herdenschutzhunde sind Zuschüsse möglich. «Das Land hat mit Stand Juli 2022 rund 1,3 Millionen Euro Förderung für wolfsabweisende Herdenschutzmaßnahmen gewährt», bilanziert Eder. Der Wolfsmanagementplan des Landes von 2015 für «ein friedvolles Miteinander von Wolf und Mensch» werde derzeit überarbeitet.

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/zb/dpa

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Datum: 15.11.2022
Rubrik: Vermischtes
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