Der wieder entdeckte Bildstock „Madonna im Weinberg“

Lahnstein hat Geschichte, Folge 729

Der wieder entdeckte Bildstock „Madonna im Weinberg“

Im Frühjahr 2022 konnte Stadtarchivar Bernd Geil nach längerer Suche in unwegsamem Gelände in der Grub in Niederlahnstein den in Vergessenheit geratenen Bildstock „Madonna im Weinberg“ ausfindig machen. Dieser befand sich nicht nur wegen starkem Efeubewuchs und abbröckelndem Putz in einem erbärmlichen Zustand. Das ursprünglich vor der Nische angebrachte Gitter war gewaltsam entfernt; anstelle einer Madonna, über deren Verbleib nichts bekannt ist, wurde ein Buddha vorgefunden. Seit Sommer 2022 haben Roman Wambach und Josef Maldener, beide Mitglieder des Förderkreises Allerheiligenberg, es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Kleinod wieder ansehnlich herzurichten und auch in Zukunft zu betreuen.

Zunächst galt es den alten Zugang freizuschneiden und begehbar zu machen. Hierbei war der städtische Baubetriebshof ebenso behilflich wie beim Anbringen eines neuen Grundputzes. Auch musste eine Menge des dort vorgefundenen Unrats entsorgt werden. Um den Bildstock künftig besser vor Witterungseinflüssen zu schützen, wurde ein Blechdach, gespendet vom Lahnsteiner Dachdeckerbetrieb Johannes Lauer, montiert. Neben weiteren Instandsetzungsarbeiten wurde schließlich ein neues Nischengitter gefertigt und angebracht. Mit neuem Anstrich versehen, konnten die Instandsetzung nach vielen Arbeitsstunden Anfang November abgeschlossen werden.

Über das Alter des Bildstocks ist Näheres nicht bekannt. Er dürfte aber zumindest aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen, da Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts der Weinbau in Niederlahnstein zum Erliegen kam. Ebenso konnte bislang nicht in Erfahrung gebracht werden, aus welchem Anlass der Bildstock seinerzeit dort errichtet wurde. Auch ein 1963 vom Niederlahnsteiner Heimatschriftsteller Tony Müller verfasster Artikel „Lahnstein einst und heute“ gibt hierüber leider keinen Aufschluss. Dort ist zu dem Bildstock lediglich folgendes erwähnt: „Ein mit Liebe gepflegter Bildstock steht in der Schlucht zwischen zwei Bergen, im sogenannten „Grof“. Es ist die Madonna in den (ehemaligen) Weinbergen. Sommergästen dürfe es wohl unbekannt sein.“

Der aus dem Dornröschenschlaf erweckte Bildstock wird als 13. Station in den Lahnsteiner Krippenweg, der vom Förderkreis Allerheiligenberg e.V. initiiert wurde und vom 3. Dezember bis 8. Januar stattfindet, einbezogen. Danach wird dann endlich wieder einen Madonnenfigur, die Roman Wambach zur Verfügung stellt, in der Nische stehen.

Foto: Stadtverwaltung Lahnstein

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Datum: 29.11.2022
Rubrik: Lahnstein
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