Letzte Ruhe unter Reben

Neues Grabfeld auf dem Koblenzer Hauptfriedhof eröffnet

Letzte Ruhe unter Reben

Auf dem Koblenzer Hauptfriedhof ist die Bestattung unter Weinreben möglich. Das neue Grabfeld ist komplett von der Idee über die Planung und die bauliche Umsetzung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des städtischen Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen geschaffen worden, wie Werkleiter Andreas Drechsler bei der Eröffnung betonte.

Die letzte Ruhestätte auf Feld 13 soll unter anderem Menschen ansprechen, die eine Verbundenheit mit der heimischen Weinbauregion haben und dennoch mitten in Koblenz beerdigt werden wollen. Die Asche der Verstorbenen wird in einer Urne aus natürlichen Materialien direkt an einem Rebstock beigesetzt, sodass die Verbundenheit zum Wein nochmals deutlich wird. Im Laufe der erworbenen Ruhezeit gehen Urne und Inhalt in den Naturkreislauf über. Angeboten werden sowohl Urnenwahlgräber für zwei Urnen als auch Urnenreihengräber für eine Urne. Eine Grabpflege durch die Angehörigen ist nicht erforderlich, stattdessen kümmert sich der Eigenbetrieb um den Erhalt.

Unterstützt wurde das Projekt mit einer Spende von über 3000 Euro von den BUGA-Freunden Koblenz, die sich sofort von der Idee haben anstecken lassen, erklärte Thomas Schilling, der Vorsitzende des Vereins. So konnten nicht nur die Weinreben erworben werden, sondern die BUGA-Freunde werden in Absprache mit den Stadtgärtnern die Pflege der Reben übernehmen. Schilling lobte zudem die gute Zusammenarbeit mit den Stadtgärtnern und versprach, weitere Dinge gemeinsam umsetzen zu wollen.

Das Team Weinrebenfeld der BUGA-Freunde startet unter Leitung von Monika Sauer und fünf weiteren Vereinsmitgliedern im Frühjahr 2023 mit der Arbeit. Außerdem wurde für die Erstellung des Grabfeldes der Koblenzer Winzer Carsten Lunnebach als Experte herangezogen, um die bestmögliche Lage auf dem Hauptfriedhof sowie die entsprechende Rebsorte auszuwählen.

Das neue „Weinrebenfeld“ mit einer Größe von rund 2250 Quadratmetern besteht aus zwei Teilbereichen auf fast gerader Fläche. An witterungsbeständigen Rankhilfen mit Edelstahlverspannung kamen 64 Rebstöcke in den Boden, die keine Trauben tragen werden. Den Boden bedeckt eine ortstypische Schieferschüttung, die für gute Wachstumsbedingungen der Reben sorgt. Eine Einfassung aus Natursteinpflaster grenzt die Beete nach außen ab, innen sind sie durch Stahlschienen unterteilt. Optisch ergänzt werden die Reben durch Reihen mit flächig gepflanzten Stauden. Sie dienen dem integrierten Pflanzenschutz, werten das Weinrebenfeld mit ihren Blüten optisch auf und bieten Insekten Nahrung. Am Weg wachsen in halbrunden Beeten zudem Rosen und kleinere, zum Weinbau passende Gehölze. Zwei Sitzbänke laden zum Innehalten ein.

Fertiggestellt wurden 30 Urnenwahlgräber an Weinreben sowie 64 Urnenreihengräber – beide mit Pflegeangebot. Im Bereich der Urnenwahlgräber gibt es Pulte aus Basalt zwischen den Reben, auf denen die Namenskennzeichnung erfolgt. Für die Urnenreihengräber erfolgt die Namenslegung am Ende der Reihen auf Basalt-Natursteinstelen. Bei großer Nachfrage kann das Weinrebenfeld im hinteren Teil des Feldes vergrößert werden. Die Belegung der Gräber über das Beratungsbüro am Hauptfriedhof hat bereits begonnen.

Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0261/129 - 4222 sowie unter der E-Mail-Adresse friedhoefe@stadt.koblenz.de.

Foto: Stadt Koblenz/Groß

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Datum: 12.01.2023
Rubrik: Stadt
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