Ein Jahr Ukraine-Krieg: Wie Geflüchtete in Rheinland-Pfalz leben

Eine zusammenfassende Übersicht

Ein Jahr Ukraine-Krieg: Wie Geflüchtete in Rheinland-Pfalz leben

Mainz (dpa/lrs) - So fern - und doch so nah: Die Weltpolitik streift wegen des Ukraine-Kriegs immer wieder auch Rheinland-Pfalz. Erst vor wenigen Tagen landete US-Präsident Joe Biden auf seinem Weg nach Kiew kurz in Ramstein. Ob der erhöhte Flugbetrieb auf der US Air Base, die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Idar-Oberstein oder die Aufnahme von Geflüchteten - das Bundesland spürt die Auswirkungen der russischen Invasion. An diesem Freitag läuft der Konflikt ein Jahr lang. Die Veränderungen sind nicht täglich und nicht überall sichtbar. Wie ist die Situation?

Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine leben in Rheinland-Pfalz?

Rund 44.900 Geflüchtete aus der Ukraine sind laut Integrationsministerium registriert (Stand 12. Februar). Darunter sind etwa 15.600 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. In den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfAs) des Landes leben fast 6.000 Menschen (Stand 16. Februar), darunter 42 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die allermeisten sind privat oder in den Kommunen untergekommen.

Wie viele Ukrainer haben eine Arbeit gefunden?

Rund 6.900 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im Januar in den Jobcentern in Rheinland-Pfalz arbeitslos gemeldet - 4.700 Frauen und 2.200 Männer. Neuere Zahlen gibt es noch nicht. Die meisten von ihnen (5200) waren nach Angaben der Arbeitsagentur 25 bis 54 Jahre alt. «Es ist wichtig, dass die Frauen und Männer aus der Ukraine einen Deutschsprachkurs besuchen, denn die deutsche Sprache ist der Schlüssel zum Einstieg in den Arbeitsmarkt», sagt die Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz.

Wie viele Menschen aus der Ukraine inzwischen arbeiten, ist unklar. Die bisher letzten Zahlen stammen vom November 2022. Danach waren rund 5.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 1500 Menschen übten eine geringfügige Beschäftigung aus.

Wie viele Jungen und Mädchen besuchen eine Schule oder Kita?

Mehr als 10 600 Kinder und Jugendliche mit ukrainischer Staatsbürgerschaft gehen dem Bildungsministerium zufolge derzeit in Rheinland-Pfalz zur Schule. In den Kitas sind rund 850 jüngere Kinder aufgenommen worden. Etwa 150 Lehrer und Betreuungskräfte wurden seit Kriegsbeginn eingestellt. Mit Blick auf die Integration würden weitere Lehrerstellen für den Regel- und Sprachunterricht geschaffen.

«Es ist grundlegend, dass sich die Geflüchteten hier wohl und willkommen fühlen, wofür die Sprache ein zentraler Bestandteil ist», heißt es im Bildungsministerium. Seit Jahresbeginn gibt es auch Unterricht auf Ukrainisch.

Die schulpsychologischen Beratungszentren stünden mit den Schulen auch beim Umgang mit Ängsten und Sorgen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und der Integration Geflüchteter zur Seite. Dafür wurde an den Zentren auch eine Koordinationsgruppe «Ukrainische Kinder und Jugendliche in rheinland-pfälzischen Schulen» gegründet.

Studieren viele junge Menschen aus der Ukraine in Rheinland-Pfalz?

Aktuelle Zahlen gibt es nicht. Vom Wintersemester 2017/18 bis zum Wintersemester 2021/22 ist die Zahl der Studierenden mit ukrainischen Pass nach Angaben des Wissenschaftsministeriums zurückgegangen, von 367 auf 279.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

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Datum: 23.02.2023
Rubrik: Gesellschaft
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