Mit Zuversicht ins neue Tourismusjahr

Branche will durchstarten

Mit Zuversicht ins neue Tourismusjahr

Mainz (dpa/lrs) - Der rheinland-pfälzische Tourismus geht trotz der hohen Inflation mit Zuversicht ins Urlaubsjahr 2023. Nach drei Jahren, die von der Corona-Pandemie überschattet waren, sehen Experten gute Chancen für ein Comeback. «Ich bin der festen Überzeugung, dass es ein sehr guter Sommer wird», sagt der Landesvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Gereon Haumann. «Ich bin sogar optimistisch, dass wir in diesem Jahr die Zahlen vom Vor-Corona-Jahr 2019 nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen werden.»

Nach Angaben der Marketinggesellschaft Rheinland-Pfalz Tourismus (RPT) hat die Nachfrage für dieses Jahr schon spürbar angezogen, wie erste Rückmeldungen aus einigen der zehn Tourismusregionen in dem Bundesland zeigten. Es sei zwar klar, dass die Menschen weiter die allgemeine Verteuerung infolge des russischen Kriegs in der Ukraine spürten, erklärt Geschäftsführer Stefan Zindler. «Die Gäste sind preissensibel, das wissen wir.» Doch Urlaub in Deutschland und auch in Rheinland Pfalz sei durchaus wettbewerbsfähig, sagt der Tourismusexperte.

Zum einen sparten sich Urlauber aus dem Inland lange Anreisen, was das Reisebudget entlaste, erklärt er. Zum anderen habe die Corona-Pandemie gezeigt, dass das «outdoor-affine» Rheinland-Pfalz den Urlaubern genau die Aktivitäten biete, die aktuell gesucht würden. «Man kann hier hervorragend Radfahren und auf sehr gut ausgebauten Wegen wandern. Deswegen bin ich mir sicher, dass wir da nach wie vor den Nerv der Zeit treffen.»

Daneben habe das Bundesland mit seinen Weinregionen und kulinarischen Angeboten «ein echtes Pfund». Auch Kulturinteressierte kommen nach Zindlers Einschätzung in Rheinland-Pfalz mit seinen zahlreichen Burgen, Schlössern und Kultureinrichtungen auf ihre Kosten. Ein weiterer Trumpf ist nach seinen Worten die rheinland-pfälzische Lebensfreude und damit zusammenhängend die Festkultur mit ihren zahlreichen Festen, die Gelegenheit für Kurzurlaube oder verlängerte Wochenenden böten. «Wir sind da schlichtweg gut aufgestellt», sagt Zindler.

Dehoga-Chef Haumann begründet seinen Optimismus für das neue Tourismusjahr mit dem Verweis auf mehrere Umfragen, die gezeigt hätten, dass die Deutschen nach wie vor ein großes Interesse am Urlaub im eigenen Land hätten, «weil für sie in diesen unsicheren Zeiten Sicherheit ein ganz wichtiges Kriterium ist». Weitere wichtige Faktoren für die Urlaubsentscheidung seien Sauberkeit, Lage, Qualität und natürlich der Preis. Dabei gehe es in erster Linie um ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

«Die Deutschen werden in diesem Jahr nicht "billig, billig" buchen», erwartet Haumann. «Wenn sie in den Urlaub fahren, wollen sie sich eine Auszeit von ihrem belastenden Alltag - von Ukraine-Krieg und Energiepreisschock - gönnen.» Die Reise solle eine gute Qualität zu einem fairen Preis liefern.

Das Urlaubsziel Rheinland-Pfalz habe den großen Vorteil der geografischen Lage, betont Haumann. «50 Millionen Menschen erreichen uns in weniger als zwei Stunden Anfahrt mit Auto oder Bahn.»

Die Gastgeber müssen nach Ansicht Haumanns aber ihre Hausaufgaben machen, um Erfolg zu haben. «Die Betriebe müssen auf ihrer Website online buchbar sein. Leider sind das derzeit nur 25 Prozent», sagte er. Es reiche den Kunden nicht, eine Reservierungsanfrage an die gewünschte Unterkunft zu schicken und auf die Antwort am nächsten Tag zu warten. Sie wollten spontan auch die Verfügbarkeit des Zimmers wissen und buchen können.

Die Personalsituation im Gastgewerbe beginne sich nach dem Weggang vieler Mitarbeiter in andere Branchen während der Corona-Pandemie inzwischen dank «enormer Lohnsteigerungen und Verbesserungen im Manteltarifvertrag» wieder zu entspannen, sagte Haumann weiter. «Wir konnten bis zum Ende des vergangenen Jahres feststellen, dass wir rund die Hälfte der in der Pandemie verlorenen Mitarbeiter zurückgewonnen haben.» Und er sei guter Dinge, dass es im Frühjahr einen weiteren Schub an Rückkehrern geben werde, sodass das Gastgewerbe im Sommer zwei Drittel bis drei Viertel der in der Pandemie verlorenen Mitarbeiter wieder zurückgewinnen könne. Bei den Ausbildungszahlen sei regional bereits das Vor-Corona-Niveau erreicht.

Begleitet werden die Bemühungen der Gastbetriebe von einer neuen Kampagne, mit der RPT unter dem Motto «Deine Goldene Zeit» um die Aufmerksamkeit von Urlaubswilligen wirbt. Die Marketinggesellschaft setzt dabei laut Geschäftsführer Zindler vor allem auf aussagekräftige und emotionale Bilder mit den Schwerpunkten Natur und Aktivurlaub, Kultur, Wein und Kulinarik sowie Wellness und Prävention. «Das sind unsere Stärken», betont er. Eine zentrale Rolle spielen dabei erneut die Online-Auftritte bei Instagram, Facebook und Co. sowie Anzeigen bei Google.

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Datum: 10.03.2023
Rubrik: Gesellschaft
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