
1500 Menschen oder 1,3 Prozent weniger als im April
Sinkende Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz - «Arbeitsmarkt robust»
Mainz (dpa/lrs) - Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz hat sich nach März und April auch im Mai fortgesetzt. Etwa 107 600 Menschen waren im Mai im Bundesland arbeitslos, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Das waren 1500 Menschen oder 1,3 Prozent weniger als im April.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden allerdings 12 200 Arbeitslose oder 12,8 Prozent mehr registriert. Es sei erkennbar, dass die Kräftenachfrage der Unternehmen nachlasse, sagte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion. «Obgleich mit derzeit 43 000 gemeldeten offenen Arbeitsstellen weniger Stellen gezählt werden als im Vorjahr, liegt die Zahl der Arbeitsstellen weiterhin über dem Niveau der Vor-Coronazeit. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt robust.»
Nach Angaben der Regionaldirektion werden mehr als sechs Monate benötigt, um eine Stelle mit der passenden Fachkraft besetzen zu können. Der demografische Wandel verstärke den Fachkräftemangel: «In den nächsten zehn Jahren geht jeder vierte der aktuell rund 171 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Ruhestand», heißt es in einer Mitteilung zum Beispiel Westpfalz.
Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt stehe vor vielfältigen Herausforderungen, teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit. «Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise sind auf dem Arbeitsmarkt noch immer deutlich spürbar», sagte die SPD-Politikerin. Auch der Fachkräftemangel mache sich in Rheinland-Pfalz bemerkbar. «Trotz der weiterhin soliden Ausgangslage im Land müssen wir uns diesen schwierigen Aufgaben stellen.»
Laut Arbeitsmarkt-Expertin Schulz gibt es mehrere Ansatzpunkte, um Fachkräfte zu gewinnen: mehr Ausbildung, mehr Erwerbsarbeit von Frauen und Älteren, Weiterbildungen und die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte. «Es ist wichtig, dass wir diese Arbeitskräfte aus dem Ausland in den Arbeitsmarkt integrieren und ihnen eine Bleibeperspektive bieten.»
Die Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz lag im Mai bei 4,8 Prozent. Vor vier Wochen lag der Wert bei 4,9 Prozent und vor einem Jahr bei 4,2 Prozent. Bereits im April und März war die Arbeitslosigkeit im Bundesland leicht gesunken. Stichtag der Erhebung war der 11. Mai.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im März 2023 - das ist der derzeit aktuellste Datenstand - mit knapp 1,48 Millionen Beschäftigten 0,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Anzeigen für Kurzarbeit sind im Mai etwas gestiegen. 100 Betriebe zeigten für rund 2200 Beschäftigte Kurzarbeit an - im April waren es noch 80 Anzeigen für 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Anzeige ist notwendig für einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, heißt aber nicht, dass eine entsprechende Zahl an Mitarbeitern tatsächlich in Kurzarbeit geht.
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