Fahren bald alle Busse mit Wasserstoff?

Die Stadt Mainz ist Vorreiter bei der Verwendung von Bussen mit alternativen Antrieben im Kampf gegen hohe Schadstoffwerte. Von den etwa 150 Bussen sind bereits 27 mit Elektroantrieb ausgestattet, und es gibt sogar schon einen Wasserstoffbus. In diesem Jahr sollen weitere fünf Busse aus Wiesbaden hinzukommen. Die Umstellung auf alternative Antriebe im öffentlichen Nahverkehr von Rheinland-Pfalz erfordert jedoch staatliche Förderung, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und Überlastungen in den von der Flut betroffenen Kommunen entgegenzuwirken.

Die Landeshauptstadt plant außerdem den Kauf einer eigenen Wasserstofftankstelle, da Wiesbaden ihr Vorhaben, Wasserstoffbusse einzusetzen, aufgrund von Platzmangel gestoppt hat. Für den Zugverkehr ist ein Pilotprojekt geplant, bei dem ab Dezember 2025 drei batteriebetriebene Züge im Westerwald eingesetzt werden sollen, um ihre Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit unter verschiedenen Bedingungen zu testen und CO2 einzusparen.

Ein weiteres Projekt betrifft den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, wo ein Wasserstoffbus geplant ist, der voraussichtlich 2024 oder 2025 eingesetzt wird. Die Finanzierung ist gesichert, jedoch müssen noch Photovoltaikanlagen als Solar-Carports auf den Parkplätzen installiert werden, um den benötigten Strom für die Wasserstoffproduktion bereitzustellen.

Wasserstoff-elektrische Busse haben eine größere Reichweite als batterieelektrische Busse und sind besonders für längere Strecken geeignet. Sie bieten zudem mehr Leistung und Sitzplätze. Allerdings gibt es Umwandlungsverluste bei der Herstellung von Wasserstoff und der Rückumwandlung in Strom, was mehr Strom erfordert. Ein Vorteil ist jedoch die schnelle Betankung eines Wasserstoffbusses, die nur 20 Minuten dauert.