
Die bauliche Struktur in Kliniken und Pflegeeinrichtungen müsse besser werden
Landespflegekammer fordert schnelle Maßnahmen zum Schutz bei Hitze
Mainz (dpa/lrs) - Keine Klimatisierung, kein Thermometer und keine zusätzlichen Pausen: Viele Pflegekräfte leiden nach Einschätzung der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz unter hitzebedingten Beschwerden und werden von ihren Arbeitgebern davor nicht angemessenen geschützt. Viele Fachkräfte hätten nicht einmal genügend Zeit, bei hohen Temperaturen ausreichend Wasser zu trinken, sagte der Präsident der Kammer, Markus Mai, am Donnerstag auf der Basis einer nicht-repräsentativen Umfrage unter Pflegekräften.
In vielen Einrichtungen fehlten auch Hitzemaßnahmenpläne und -beauftragte. Mai forderte «sofortige Maßnahmen zum Schutz des Pflegepersonals und Pflegebedürftiger vor Hitzestress».
«Die Hitze stellt auch eine ernsthafte Gefahr für die pflegerische Versorgung insgesamt dar», betonte Mai. «Es ist äußerst besorgniserregend, dass eine deutliche Mehrheit der befragten Pflegefachpersonen angibt, dass keinerlei Maßnahmen ergriffen werden, um pflegebedürftige Menschen mit einem erhöhten Risiko für hitzebedingte Gesundheitsprobleme zu identifizieren.»
Die Landespflegekammer fordert unter anderem die Gewährleistung einer angemessenen personellen Besetzung, die gerechte Verteilung der Arbeitsbelastung und flexible Arbeitszeitregelungen. Dringend notwendig seien auch Hitzepräventionsmaßnahmen wie Wasser, klimatisierte Räume, leichtere Schutzkleidung und Pausenräume.
Die bauliche Struktur in Kliniken und Pflegeeinrichtungen müsse besser werden und Fortbildungen im Umgang mit Hitze müssten gefördert werden. Wichtig sei auch eine Sensibilisierung der Bevölkerung, «mehr auf gebrechliche Nachbarn zu achten».
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