
Verdacht wegen Volksverhetzung
Wefelscheid berichtet von verunstalteten Wahlplakaten in Koblenz
Mainz (dpa/lrs) - Der Parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler, Stephan Wefelscheid, hat im rheinland-pfälzischen Landtag mit persönlichen Worten den Schlusspunkt hinter eine Debatte über Extremismus gesetzt. Er berichtete am Mittwoch, wie vor der Kommunalwahl in Koblenz zunächst auf einem Plakat des Freie-Wähler-Kandidaten Marlon Reinhardt die Augen ausgestochen wurden. Reinhardt, der aus einer Sinti-Familie stammt, habe das Plakat seinem Sohn zeigen wollen, dann vor dem Ergebnis der Tat gestanden und es seinem Sohn erklären müssen.
Er selbst habe die Tat scharf verurteilt, erzählte Wefelscheid. Daraufhin seien Plakate von ihm verunstaltet worden. «Das macht schon was mit einem», sagte Wefelscheid. Mut habe ihm anschließend die Solidarität vieler Menschen gemacht. Reinhardt, der zunächst auf Platz zehn der Liste der Freien Wähler in Koblenz gestanden habe, sei am Ende auf Rang drei gewählt worden und habe den Einzug in den Stadtrat geschafft. «Die Bevölkerung hat die Antwort gegeben auf diese Schmierereien», sagte Wefelscheid. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt nach den Vorfällen derzeit wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
Aus der Region Koblenz immer aktuell mit TV Mittelrhein.