Für die Gesundheit ist gegen die Klimaerwärmung
Ärztin aus Koblenz klagt gegen Klimaschutzgesetz der Bundesregierung
Mareike Bernhard, 35-jährige Ärztin aus Koblenz, ist eine von vier Privatpersonen, die die Bundesregierung wegen zu wenig Klimaschutz verklagen will. Die Klage sei derzeit noch in Arbeit, soll aber im Herbst beim Verfassungsgericht eingereicht werden. In einem Interview gegenüber dem SWR begründet Bernhard ihre Klage wie folgt: "Ich habe einen hippokratischen Eid geschworen, die Gesundheit meiner Patienten zu erhalten. Und der Klimawandel ist die größte Bedrohung der Gesundheit meiner Patienten." Die Folgen des Klimawandels seien jetzt schon im Alltag angekommen. So gebe es immer mehr Hitzeschäden, die vor allem ältere und einsame Menschen betreffen, da diese es häufig nicht schaffen, bei großer Hitze mehr zu trinken. Dies führe zu mehr Verwirrtheit und Entzündungen, sodass manche mit Lungenentzündungen und Harnwegsinfektionen ins Krankenhaus kämen und zum Teil daran sterben. Auch ihre drei Kinder wolle sie mit dieser Klage vor den noch schwerwiegenderen Folgen für die Zukunft schützen.
In der Klage geht es um die Frage, ob das neue Klimaschutzgesetz gegen das Grundgesetz verstößt. Nach Artikel 20a im Grundgesetz gilt es, die Emissionen soweit zu senken, dass das Paris-Klimaabkommen mit einer maximalen Klimaerwärmung zwischen 1,5 und 2 Grad eingehalten werden kann. Die Kläger gehen davon aus, dass mit dem neuen Gesetz die Ziele nicht eingehalten werden können und auch die Ziele selbst mehr als unzureichend seien. Darin sehen die Kläger einen Rechtsbruch und wollen, dass das Verfassungsgericht diese Frage prüft. Die Ärztin hofft nicht auf die Stoppung des weltweiten Klimawandels durch diese Klage, jedoch habe sie eine Vision, wo es eine klimagerechte Welt geben kann, die gesünder, sauberer und stressfreier für alle sein könne. Nichts dagegen zu unternehmen sei schließlich auch keine Lösung. Bernhard möchte alle dazu anhalten, aufzustehen und ebenfalls ihren Teil gegen die Klimaerwärmung zu leisten.
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